Ausstellungsleitung gibt zu: USA kommen nicht zur Expo
Hannover (dpa). Eine Teilnahme der USA an der ersten Weltausstellung in Deutschland wird sieben Wochen vor Beginn der Expo immer unwahrscheinlicher. "Im Moment sehen wir keine Grundlage mehr für eine offizielle Teilnahme der USA", sagte Expo-Geschäftsführerin Birgit Breuel am Dienstag in Hannover der dpa.
Zuvor waren die Bemühungen der amerikanischen Botschaft und der Potsdamer Firma Artemedia gescheitert, noch Sponsorengelder für einen US-Auftritt zu bekommen. Am Nachmittag wollten US-Botschafter John C. Kornblum und Artemedia eine offizielle Stellungnahme abgeben.
Sollten die Amerikaner tatsächlich nicht an der Weltausstellung teilnehmen, müssen sie der Expo-Gesellschaft offiziell absagen. Insgesamt 190 Nationen und internationale Organisationen nehmen an der Weltausstellung teil. Aus politischen Gründen werden Länder wie Irak, Kongo und aller Voraussicht nach Jugoslawien nicht dabei sein.
Ursprünglich wollten die Amerikaner auf 12 000 Quadratmetern den größten Pavillon der Weltausstellung bauen. Ihr Generalkommissar William Rollnick konnte jedoch die erforderlichen 70 Millionen Mark bei der amerikanischen Privatwirtschaft nicht zusammenbekommen. Auf Grund eines Gesetzes dürfen die USA keine staatlichen Gelder für eine Weltausstellung ausgeben. Anfang des Jahres sagten die Amerikaner eine Parade an ihrem Nationalfeiertag (4. Juli) zu, die jedoch für eine Expo-Teilnahme nicht ausreicht. Artemedia wollte daraufhin einen deutlich kleineren Auftritt auf 1 500 Quadratmetern organisieren.