Washington US-Superjet flog nur 31 Sekunden

Washington · Der Traum von superschnellen Interkontinentalflügen mit mehr als 6000 Kilometern pro Stunde wurde nach nur 31 Sekunden beendet. Auch der dritte von vier möglichen Tests mit dem Hyperschalljet X-51 A durch die US-Luftwaffe ist gescheitert. Besonders bitter für die Ingenieure: Diesmal kam das spezielle Antriebssystem (Scramjet), das den Flugkörper so stark beschleunigen soll, gar nicht zum Einsatz. Der Test musste abgebrochen werden, weil es Probleme mit den Kontrollrudern gab – der unbemannte Jet wäre nach dem Starten des Hyper-Triebwerks sonst unkontrolliert geflogen. Der knapp acht Meter lange X-51 A war zuvor von einem B52-Bomber in 15 Kilometer Höhe transportiert worden. Geplant war der fünfminütige Betrieb des neuartigen Triebwerks – der Jet sollte dabei mehr als 500 Kilometer weit fliegen.

Das Scramjet-Prinzip nutzt die extreme Verdichtung der durch das Triebwerk streichenden Luft – ab einer Geschwindigkeit von etwa 1000 Stundenkilometer kann dann das explosive Gas Ethylen als Treibstoff verwendet werden, um den Hyperantrieb zu starten. 2004 gab es das bisher hoffnungsvollste Experiment mit der neuen Technik: damals flog eine Rakete 20 Sekunden lang, am Ende mit 11 000 Kilometern pro Stunde.

Zwar wird die Technik immer wieder für die Luftfahrt ins Gespräch gebracht, aber das vorrangige Ziel der Militärs ist der Bau einer Rakete, die binnen weniger Stunden von den USA alle Ziele der Welt erreichen kann. Mit anderen Antriebsformen, die allerdings aus der Raketentechnik stammen, war die US-Luftwaffe dabei erfolgreicher. Vier Jets des Typs X-51 A wurden bisher gebaut: Ob der vierte und letzte Jet starten soll, wollte die US-Luftwaffe gestern nicht sagen.

(RP)
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