NRW-Geburtstag "Unser Land" als Kinofilm

Köln · Zum 70. Geburtstag von NRW erzählt der WDR die Geschichte des Landes auf Spielfilmlänge. Das Werk ist am 16. August im Düsseldorfer Kino "Cinema" zu sehen. Wir verlosen 140 Karten für die exklusive Vorstellung.

Ein Land feiert runden Geburtstag - und alle wollen mit besonders ausgefeilten Geschenken gratulieren. So hat der Westdeutsche Rundfunk aus der bewegten Geschichte Nordrhein-Westfalens einen Bilderbogen komponiert, der aufgeteilt auf sechs 45-minütige Folgen die vergangenen 70 Jahre vorbeiziehen lässt. Den Off-Kommentar spricht Schauspielerin Annette Frier ("Danni Lowinski"). Noch bevor die Reihe "Unser Land" am 19. August (20.15 Uhr) im Fernsehen startet, bekommen 140 Leser unserer Zeitung die exklusive Gelegenheit, das Material am 16. August auf Spielfilmlänge verdichtet im Düsseldorfer "Cinema" zu sehen. Begleitet wird der Abend von Redakteuren unserer Zeitung und des WDR. Fragen beantworten auch Filmemacher Jobst Knigge sowie Produzent Leopold Hoesch.

Film und Doku-Reihe hangeln sich an den Jahrzehnten entlang. Eindrucksvolle Aufnahmen dokumentieren den Wiederaufbau der Hohenzollernbrücke in Köln, Symbol des wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Aufschwungs. "Wie Phoenix aus der Asche" ist diese Folge über die 50er betitelt. Konrad Adenauer stellte in Bonn die Weichen für eine liberale Wirtschaftspolitik und wurde dabei vom ersten NRW-Ministerpräsidenten Karl Arnold unterstützt. "Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt", lautete Arnolds Credo. Aber auch andere bedeutende Köpfe werden gezeigt: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach sowie Berthold Beitz etwa, die die Krupp AG zum Weltkonzern machten und NRW zu einem der reichsten Bundesländer.

"Unser Land" beleuchtet aber nicht nur die Geschicke von Politik und Wirtschaft. Gestreift werden auch gesellschaftliche Trends und kulturelle Phänomene. So entwickelte sich die Düsseldorfer Königsallee schon in den 50ern zur Flaniermeile, in den 60ern erregte das Dreischeibenhaus als modernstes Hochhaus Europas die Gemüter. Wurde 1956 die Mönchengladbacherin Petra Schürmann zur schönsten Frau der Welt gekürt, galt die Aufmerksamkeit in den "Swinging Sixties" dem Kölner Model Nico, das Andy Warhol den Kopf verdrehte. Wirtschaftlich rutschte NRW in den 60ern in die Krise: Kohle und Stahl schwächelten, den Umbruch bringen sollten neue Unis wie die Ruhr-Universität in Bochum.

In den 70ern ging es zunächst wieder aufwärts, bevor "Stürmische Zeiten" aufzogen. Zechen starben, Hütten wurden geschlossen, die Menschen demonstrierten gegen das Atomkraftwerk Kalkar. Politisch formierte sich eine neue Bewegung, die Grünen; Künstler wie Joseph Beuys, Marius Müller-Westernhagen und Heinrich Böll wurden zu Stars. In den 80ern bebte der Pott, das Stahlwerk Henrichshütte wurde geschlossen, die Kumpel in Rheinhausen streikten monatelang. Nena aus Hagen wurde zum Weltstar, Herbert Grönemeyer komponierte seine Hymne an Bochum.

In den 90ern und im neuen Jahrtausend wandelte sich NRW, entwickelte sich zur Kulturlandschaft, zum Medienzentrum und Hochtechnologiestandort. Alles das erzählen Doku-Reihe und Film in teils spektakulären Sequenzen, ergänzt durch aktuelle Luftaufnahmen.

(RP)
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