New York United Airlines schließt Vergleich

New York · Der rabiate Rauswurf eines Passagiers hätte juristische Folgen gehabt.

In der Affäre um den Rauswurf eines Passagiers hat die US-Fluggesellschaft United Airlines einen Vergleich mit dem Betroffenen erzielt. Das teilte der Anwalt des Fluggasts gestern in Chicago mit. Im Rahmen des außergerichtlichen Kompromisses sei vereinbart worden, dass die Details der Entschädigung vertraulich bleiben. United bestätigte eine "gütliche Einigung" mit dem Kunden.

United war in die Kritik geraten, als das Unternehmen den Passagier gewaltsam aus einer Maschine auf dem Großflughafen O'Hare bei Chicago werfen ließ. Damit sollte Platz für Crew-Mitglieder geschaffen werden, nachdem niemand das Flugzeug freiwillig verlassen hatte. Der 69-jährige Arzt David Dao verlor bei dem Vorfall zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung. Das brutale Vorgehen gegen den Passagier hatte weltweit für Empörung gesorgt.

Die US-Fluggesellschaft bietet Passagieren künftig bis zu 10.000 Dollar (rund 9160 Euro), wenn sie bei Überbuchung des Flugzeugs den Sitzplatz freiwillig räumen. United wolle kundenorientierter werden, teilte der Konzern gestern mit. Zudem solle die Praxis der Überbuchung künftig so gut wie eingestellt werden. Auch Konkurrent Delta will die Entschädigung auf 9950 Dollar erhöhen.

United kündigte an, bereits im Flugzeug sitzende Passagiere nicht mehr aus der Maschine zu werfen und auch nicht die Polizei zu rufen. Jeder Kunde verdiene einen Service auf höchstem Niveau und müsse mit Respekt behandelt werden. Auch bei verlorenem Gepäck will United stärker auf seine Kunden zugehen. Künftig würden 1500 Dollar je Koffer gezahlt und der Verlust nicht hinterfragt.

2016 sei von 86,8 Millionen Passagieren 3765 gegen ihren Willen die Mitnahme verweigert worden, teilte United mit.

(RP)
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