Bericht der Vereinten Nationen Nationale Pläne zu fossilen Brennstoffen torpedieren 1,5-Grad-Ziel

Paris · In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht übt die UN starke Kritik am Verbrauch fossiler Brennstoffe. Mit den in den nächsten Jahren geplanten Mengen sei das 1,5-Grad-Ziel nicht zu halten.

 Ein Schaufelradbagger arbeitet im Braunkohletagebau, während sich im Hintergrund Windräder zur Stromerzeugung drehen. (Symbolfoto)

Ein Schaufelradbagger arbeitet im Braunkohletagebau, während sich im Hintergrund Windräder zur Stromerzeugung drehen. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die nationalen Pläne zur Förderung von fossilen Brennstoffen sind laut einem UN-Bericht immer noch nicht mit den im Pariser Abkommen festgeschriebenen Klimazielen vereinbar. Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht des UN-Umweltprogramms (Unep) kam zu dem Ergebnis, dass die Unterzeichnerstaaten des Abkommens in diesem Jahrzehnt mehr als doppelt so viel Kohle, Gas und Öl fördern wollen wie eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad eigentlich zuließe.

"Die Forschungsergebnisse sind eindeutig: Die Produktion von Kohle, Öl und Gas muss sofort stark sinken, um die langfristige Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken", sagte die Hauptautorin des Berichts, Ploy Achakulwisut vom Stockholmer Umweltinstitut (SEI). "Nichtsdestotrotz planen die Regierungen mit Produktionsmengen, die gewaltig über dem liegen, was wir sicher verbrennen können."

Der Forscherin zufolge wollen die Regierungen bis 2030 rund 240 Prozent mehr Kohle, 57 Prozent mehr Öl und 71 Prozent mehr Erdgas fördern als mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar wäre. Das Pariser Abkommen von 2015 sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als zwei, besser noch 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Ab Ende Oktober verhandeln die Regierungen auf der Weltklimakonferenz darüber, wie sie dieses Ziel konkret einhalten können.

(chal/AFP)
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