Fischgründe und Muschelfarmen ausgerottet Tanker mit 600 Tonnen Phenol vor Malaysia gekentert

Kuala Lumpur (rpo). Aus noch ungeklärter Ursache istam Donnerstag vor der Südküste Malaysias ein Tanker mit 600 Tonnen giftigen Phenolen gekentert. Nach Zeitungsberichten hat das ausgetretene Gift alles Leben in Anzuchtstationen für Fische und Muschelfarmen getötet. Das Ausmaß des Umweltschadens könne aber noch nicht abgeschätzt werden, teilte der Direktor der malaysischen Umweltbehörde, Tengku Bakry Tengku Johan, mit.

Der in Indonesien registrierte Tanker "Endah Lestari" bekam am Mittwoch kurz nach Verlassen des Hafens Pasir Gudang eine schwere Schlagseite. Als das Schiff daraufhin aus der vielbefahrenen Schifffahrtsstraße zwischen Malaysia und Singapur in flaches Gewässer gezogen wurde, kenterte es. Die 13 Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Aus dem Tanker traten große Mengen von Phenol und Diesel aus.

Die Behörden hatten nach Angaben von Tengku Bakry kaum eine Möglichkeit, das Phenol einzudämmen, da es farblos ist und leicht verdampft. Auch konnten Taucher wegen der stark ätzenden Wirkung des Gifts zunächst nicht zum Rumpf des Schiffes gelangen.

An der Küste der Unglücksstelle klagten Fischer über hohe Schäden in ihren Anzuchtstationen und Muschelfarmen. "Wir wollen klare Informationen, was tatsächlich passiert ist", sagte der Fischer Atan Husin der Zeitung "New Straits Times". Seine Verluste bezifferte er auf einen Wert von mehr als 7.000 Ringgit (4.100 Mark - 2.100 Euro). Ein Sprecher der Fischervereinigung sagte, die Regierung habe mitgeteilt, dass die Fische aus der Region auf absehbare Zeit nicht verzehrt werden dürften.

(RPO Archiv)
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