Tanker: Explosives Gas in allen Tanks

St. Goarshausen (dapd) Der auf dem Rhein havarierte Chemietanker "Waldhof" hat mehr explosives Gas in seinen Tanks als bisher vermutet. Bei Probenentnahmen aus den Tankzellen wurde in allen sieben Tanks das Gemisch von Schwefelsäure und Wasser festgestellt, sagte Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) gestern im Mainzer Landtag. Der Schiffsverkehr rheinabwärts bleibe aus Sicherheitsgründen daher weiter gesperrt. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamts Bingen warteten bis Freitagnachmittag 315 Schiffe auf Weiterfahrt.

Gestern Abend wurde damit begonnen, Stickstoffgas in die Tanks einzuleiten, um das gefährliche Gemisch zu neutralisieren, sagte Florian Krekel vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Um den Auftrieb des Tankers zu verbessern, sollen laut Bruch vier der sieben Tanks ausgepumpt werden. Im Anschluss könne das Schiff aufgerichtet und aus der Fahrrinne gezogen werden. Die Bergungsarbeiten könnten weitere zwei Wochen dauern.

Allerdings gibt es weitere Unwägbarkeiten beim beabsichtigten Umpumpen, räumte Florian Krekel ein. So müsse die Ladung auf eine mögliche Verunreinigung mit Dieselkraftstoff überprüft werden. Die bereitstehenden Tankschiffe sind für hoch konzentrierte Schwefelsäure zwar geeignet, durch eine Vermischung mit Kraftstoff könne die Säure aber zu aggressiv für die Tanks der Schiffe geworden sein.

Die "Waldhof", die zu einer Duisburger Reederei gehörte, war am 13. Januar nahe dem Loreleyfelsen in St. Goarshausen gekentert. Zwei der vier Männer an Bord konnten schwer verletzt gerettet werden, zwei werden nach wie vor vermisst. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Der Tanker, der für BASF unterwegs war, ist mit rund 2400 Tonnen Schwefelsäure beladen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort