Stefan Raab im TV-Dauer-Marathon "Super-Mario" gegen "Bob den Baumeister"

Düsseldorf · Stefan Raab hetzt derzeit von einer seiner vielfältigen TV-Ideen zur Nächsten. Vergangenen Sonntag konnte man ihn noch bei seinem Polit-Talk "Absolute Mehrheit" im Fernsehen sehen, in einer Woche wird er erneut beim "TV Total Turnspringen" um die Wette springen. Am Samstagabend musste er somit quasi im Vorbeigehen bei "Schlag den Raab" seine Siegessträhne verteidigen.

Schlag den Raab (11/12): "Stefan der Baumeister" schlägt "Super Mario"
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Schlag den Raab (11/12): "Stefan der Baumeister" schlägt "Super Mario"

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Mit dem Spruch "In dieser Show gibt es mehr Koffer als Kandidaten" eröffnete Moderator Steven Gätjen die Show. In der aktuellen Sendung waren zum zweiten Mal in der Geschichte von "Schlag den Raab" drei Millionen Euro im Jackpot. Wie immer standen fünf Kandidaten zur Auswahl — die Zuschauer zuhause entschieden sich für den 44-jährigen Mario aus Hilden. Der Tischlermeister hat seinen Betrieb allerdings in Langenfeld. Ansonsten begrüßten die Prosieben-Einschalter wie gewohnt den unterhaltsamen Kommentator Frank Buschmann und "Blamieren oder Kassieren"-Stammgast Elton.

Begonnen mit einem langen ersten Spiel, zog sich die Sendung gleich von Beginn an scheinbar ins Endlose. Gespickt mit Fingerfertigkeits-Techniken und typischen Männerspielen rund ums Auto wurde von Anfang an, um jeden einzelnen Punkt gekämpft — ein Überschreiten der Sendezeit war zu dem zeitpunkt schon in Sicht.

Zäher Start und Paradedisziplinen

Zeit somit, für einen kurzen Rückblick: 24 von 36 "Schlag den Raab"-Spielen hat der hadersüchtige Gastgeber schon gewonnen. Die Punktevergabe gestaltet sich dabei jedes Mal wie folgt: Im ersten von 15 Spielen erhält der Sieger noch einen Punkt, im zweiten zwei, im dritten drei und so weiter. Die ersten Siege sind somit weniger bedeutend - zum Ende der Show kann sich das Duell noch einmal komplett wenden.

Nach einem zähen Start wurde es dann bei den Spielen "Hochseilgarten" und "Baggern" erstmals spannend. Kletter-Profi Mario konnte in seiner Paradedisziplin glänzen. Wenn es jedoch um das Fortbewegen von Fahrzeugen jeglicher Art geht, ist und war Stefan Raab nicht zu toppen. Nach der Aufgabe springt er aus dem Bagger und nennt sich selbst "Bob der Baumeister". Zwischenstand nach zweieinhalb Stunden Unterhaltungsshow: Kandidat Mario liegt mit neun Punkten zurück und konnte erst zwei von sechs Spielen für sich entscheiden.

Mario hielt sich derzeit irgendwo zwischen Publikums-Liebling und wortkargem Gegner auf. Nach dem ersten Drittel der Show war also noch viel Luft nach oben - sei es im Bezug auf die Langatmigkeit der Spiele oder auf den Redeanteil von Kandidat Mario.
Nicht nur bei Spielen wie dem "Löffel-Katapult" setzte Raab auf sein altbewährtes Konzept der kleinlichen und fast nervigen Fragerei. Auch das seelenruhige Abmessen, Vorbereiten oder Zurechtlegen beherrschte der provokante Moderator. "Zeit lassen", war sein Motto. Passend dazu bot Raab umfangreiche Geräuschkulissen und amüsante Gesichts-Mimiken. Trotz allem erneut ein zähes Spiel ohne großen Spannungs-Bogen.

Rechenprobleme und glorreicher Sieger

Spätestens jetzt fühlten sich erste Zweifler bestätigt - der Spielstand war niederschmetternd - mit 13 zu 32 war Raab bereits ein großer Vorsprung gelungen. Es sah fast so aus, als würde es, wie schon so oft, ein glatter Durchmarsch für den Moderator werden. Erst bei dem Spiel "Augenzählen" konnte Mario zeigen, dass er sich noch nicht auf eine Niederlage eingestellt hatte.

Bis zu zwanzig Würfel wurden hierbei auf ein Spielbrett geworfen, deren Augenzahlen mussten addiert werden. Als wahres Rechengenie ließ Mario nicht nur Raab, sondern auch den spielführenden Schiedsrichter schlecht aussehen. Nach einigen Rechenproblemen und neckischen Sprüchen von Gätjen, schlug es Mitternacht und das elfte Spiel war in Sicht.

Vielleicht lag es an dem spektakulären Sturz von Mario beim "Elektro-Roller-Fahren", was den Zuschauer vor dem Fernseher ein letztes Mal zum Mitfiebern antrieb — doch letztendlich gewann Raab, seine Stärken sind fahrbare Untersätze. Es war somit halb eins in der Nacht, als der Moderator um den siebten Sieg in Folge spielte.

Ein dreieinhalb Millionen Euro Jackpot war zum Greifen nahe und die Spiele wurden immer anspruchsvoller. So mussten Stefan und Mario beim "Sortieren" Kabinettsmitglieder gemäß ihrem Alter in die richtige Reihenfolge bringen. Der Abschluss war kurz und knackig - der erste Matchball wurde verwandelt. Nur wenige Minuten nach der vorgesehenen Sendezeit stand Raab als Sieger fest.

Kurz gesagt: Sportliche Aktivität, Geschick und Allgemeinwissensaufgaben machte wie immer die Mischung des Abends. Ein Kandidat, der sich im Hintergrund hielt, aber trotz allem ein gern gesehener Gegner war, machte die Sendung rund. Raab demonstrierte zum wiederholten Mal seine Unbesiegbarkeit. Trotz andauernder Kamera-Präsenz ist der Entertainer bei jeder seiner Shows voll dabei. Ein Multi-Talent eben.

(felt)
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