Neue Studie veröffentlicht Sterblichkeit bei Senioren auf dem Land deutlich höher

Wiesbaden · In Deutschland liegt nach einer Studie die Sterblichkeit bei Menschen über 80 Jahren in der Stadt bis zu zehn Prozent unter dem verzeichneten Niveau ländlicher Gegenden.

 Ausgewertet wurden Daten für Deutschland sowie England und Wales.

Ausgewertet wurden Daten für Deutschland sowie England und Wales.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Menschen, die älter als 80 Jahre sind und im ländlichen Raum wohnen, weisen laut einer Studie eine höhere Sterblichkeit auf als die gleichaltrige Bevölkerung in Städten. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch veröffentlichte internationale Studie, die Forschende am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden in der Fachzeitschrift "Public Health" publiziert haben.

Ausgewertet wurden Daten für Deutschland sowie England und Wales. Sie zeigen laut BiB systematische Stadt-Land-Unterschiede bei der Sterblichkeit im höheren Alter. In Deutschland liegt danach die Sterblichkeit bei Menschen über 80 Jahren im ländlichen Raum zwischen 5 und 10 Prozent über dem in Städten verzeichneten Niveau. Dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.

Die Untersuchung erlaubt nach Angaben der Autoren keine direkten Rückschlüsse auf die Ursachen der Stadt-Land-Unterschiede. „Andere Studien weisen aber darauf hin, dass die im ländlichen Raum bestehenden größeren Entfernungen zur medizinischen Versorgung bei älteren, weniger mobilen Menschen einen beeinträchtigenden Einfluss auf die Gesundheit haben", sagt Sebastian Klüsener, Mortalitätsforscher am BiB und Mitautor der Studie.

Das hat aus seiner Sicht auch Folgen für die Zukunft: Die zunehmende Alterung der Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten werde zu steigenden Anforderungen an das Gesundheitssystem führen. "Das gilt gerade für ländliche Regionen, in denen überdurchschnittlich viele ältere Personen wohnen."

(kna/cwe)
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