Zwei Todesfälle bei dem Umzug in Zürich Street Parade: 650.000 Raver feiern bei Regen

Zürich (rpo). Trotz strömenden Regens haben sic rund 650.000 Raver die gute Laune nicht nehmen lassen und auch die elfte Street Parade in Zurück zum Erfolg gemacht.

Mit Regenschirmen und -mänteln zogen Tausende von Schlachtenbummlern bei strömendem Regen zu hämmernden Techno-Klängen durch die Straßen. Rund 650.000 Raver kamen nach Angaben der Veranstalter, damit blieb die Street Parade - wie auch vor vier Wochen die Love Parade in Berlin - weit unter dem Vorjahresergebnis von rund einer Million. Etwa ein Drittel der Teilnehmer sind den Angaben zufolge Deutsche.

Am Rande des Umzugs kam es zu zwei Todesfällen. Ein 58-jähriger Schweizer starb während der Parade wahrscheinlich an Herzversagen, wie die Züricher Stadtpolizei mitteilte. Ein 27-jähriger Deutscher brach vermutlich nach übermäßigem Drogenkonsum bei einer Party zusammen. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er kurz darauf verstarb.

Das Motto der diesjährigen elfte Techno-Sause in Zürich lautete friedvoll "Peace". Von den Wagen schallten Techno-, House-, Hardcore- oder Trance-Sounds mit bis zu 100.000 Watt in die Menge. Auf den rund 30 "Love-Mobils" tanzten grell kostümierte und leicht bekleidete Raver gegen die Nässe und kühle Temperaturen von nur 17 Grad an, während auf den Straßen schrille Outfits vielfach unter Pellerinen und Regenschirmen versteckt blieben. Gestyltes Haar und Bodypaintings hielten dem Wetter nicht lange stand.

Mit Galgenhumor reagierte Michel Loris-Melikoff, Präsident des Vereins Street Parade, auf die diesjährige Regenparade. Es habe einen neuen Trend gegeben: Noch nie habe er so viele Regenschirme gesehen. Allerdings hoffe er, dass dieses Accessoire nächstes Jahr wieder verschwindet.

In der Nacht zum Samstag hatte die Ravermode bereits den musealen Ritterschlag erhalten. Im Hof des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich wurden Designer von Partymode mit einem Modepreis geehrt. Ihre Kleider werden in die Sammlung des Museums aufgenommen. Die Street Parade und die Techno-Bewegung seien in kurzer Zeit zu einem Teil des Jugendkulturgutes geworden, begründete Christine Marchetto, Projektleiterin und Kommunikationschefin des Museums, die Aufnahme der neuen Exponate.

Zu größeren Zwischenfällen kam es nach Angaben der Polizei nicht. 17 Männer wurden wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Die Betäubungsmittelfahnder der Zürcher Polizei stellten bis zum Umzugsende 90 Ecstasy Pillen sowie rund 100 Gramm Marihuana sicher. Die rund 300 begleitenden Sanitäter behandelten rund 200 kleinere Verletzungen vor Ort, 50 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort