Hochwassergefahr am Ebro - Herftiger Regen in der Türkei Spanien: Neue Unwetter-Warnungen

Madrid (dpa). Wegen anhaltender heftiger Regenfälle drohen an Spaniens Mittelmeerküste und in der Türkei weitere Überschwemmungen. Die Witterungslage werde sich erst am Freitag beruhigen, warnten Spaniens Meteorologen am Dienstag und sagten weitere Unwetter voraus. Nach Angaben des staatlichen Rundfunks waren entlang der spanischen Ostküste etwa 100 Fernstraßen wegen Überschwemmungen gesperrt. Bei den Unwettern sind seit dem Wochenende acht Menschen ums Leben gekommen.

Auch in weiten Teilen der Türkei und der Erdbebenregion im Nordwesten des Landes hält das regnerische Wetter an. Allein am Montag fielen in Istanbul innerhalb von 24 Stunden 37,8 Liter Regen pro Quadratmeter, teilte der Wetterdienst am Dienstag mit.

In Spanien waren die Gegenden um die Städte Tarragona, Valencia, Murcia und Cartagena besonders betroffen. Der Ebro, Spaniens wasserreichster Strom, drohte im Mündungsgebiet über die Ufer zu treten. Die Aufnahme-Kapazitäten des Flussbetts waren erschöpft. In den am Ebro gelegenen Städten Tortosa und Amposta bestand bei anhaltendem Regen akute Hochwassergefahr.

Während die Menschen in Norditalien zwischen Geröll und Schlamm auf eine Rückkehr zur Normalität hoffen, ermittelt die Justiz gegen ein Bauunternehmen in der Provinz Navara. Die Firma habe dem Fluss Toce illegal zehntausende Kubikmeter Sand und Kies entnommen, damit dessen Gefälle verändert und sei daher für die Hochwasserschäden mit verantwortlich, lautet der Vorwurf. Die Katastrophe hat nach Angaben des Bauministeriums in Rom einen Schaden von umgerechnet mehr als zehn Milliarden Mark verursacht. Mehr als das Doppelte - 25 Milliarden Mark - sind demnach allerdings erforderlich, um die Po- Ebene "endgültig sicher" zu machen.

Die Fluten hatten allein in Italien mindestens 25 Menschen in den Tod gerissen. Besonders stark betroffen war das Aostatal im äußersten Nordwesten des Landes; 600 Menschen mussten dort auch am Dienstag noch in Notunterkünften ausharren. Dagegen kehrten viele Bewohner der Po-Ebene wieder in ihre Häuser zurück. Der Pegelstand des Flusses ging weiter zurück.

(RPO Archiv)
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