Zweifel an psychischer Gesundheit Serienmörderin in Florida vor der Hinrichtung

Starke/USA (rpo). Obwohl Zweifel an der psychischen Gesundheit der sechsfachen Mörderin bestehen, soll die 46-jährige Aileen Wuornos am Mittwoch in Florida hingerichtet werden. Zuvor hatte sie mit Zustimmung des Obersten Gerichts von Florida ihre Anwälte entlassen und alle Rechtsmittel gegen die Vollstreckung der Todesstrafe mit der Giftspritze gestoppt.

"Ich bin jemand, der menschliches Leben hasst und wieder töten würde", erklärte Wuornos in einem Brief an das Gericht. Ihr ehemaliger Verteidiger Billy Nolas erklärte jedoch, Wuornos leide unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Borderline Personality Disorder) - darunter versteht man psychiatrische Störungen, die auf Aufmerksamkeits- und Verhaltensstörungen in der Kindheit zurückzuführen sind. Wuornos wuchs bei ihren Großeltern auf. Ihr Vater beging Selbstmord im Gefängnis, wo er eine Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs verbüßte. Im Alter von 14 Jahren wurde Wuornos schwanger, mit 15 wurde sie zur Prostituierten. "Sie ist die am meisten gestörte Persönlichkeit, die ich je vertreten habe", sagte Nolas.

Staatsanwalt John Tanner erklärte jedoch nach Gesprächen der Todeskandidatin mit Psychologen, Wuornos mache einen sehr vernünftigen und klarsichtigen Eindruck. "Sie weiß genau, was sie tat", sagte Tanner. Die Mordserie begann im Dezember 1989 mit dem Raubmord an einem Ladenbesitzer in Clearwater und endete im Januar 1991 mit ihrer Festnahme in Daytona Beach. Der Fall Wuornos liegt mehreren Büchern, Filmen und sogar einer Oper zu Grunde.

(RPO Archiv)
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