Meerbusch Schüler können mit "Smombie" nichts anfangen

Meerbusch · Das neue "Jugendwort des Jahres" stiftet Verwirrung - nicht nur bei Senioren, auch bei den Jugendlichen.

"Smombie" - nie gehört? Der Ausdruck setzt sich aus "Smartphone" und "Zombie" zusammen und soll auf die Abhängigkeit von Mobiltelefonen anspielen. Ein "Smombie" ist jemand, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.

Wie populär ist dieser zum "Jugendwort des Jahres" gewählte Begriff aber tatsächlich? Die Schüler des Mataré-Gymnasiums in Meerbusch jedenfalls rätseln, was es mit "Smombie" auf sich haben könnte. Irgendwas mit Rauchen? - wegen Smoke. Oder was mit Smog? "War auf jeden Fall mal ein Hashtag bei Instagram", weiß Schülerin Annika - an viel mehr kann sie sich nicht erinnern. Damit ist sie eine der wenigen, die überhaupt schon von dem Wort gehört haben. "Was soll das sein?", fragt Julian, den Blick gebannt auf sein Smartphone gerichtet. Die Wortkreation stiftet Verwirrung - sogar bei denen, die es eigentlich wie selbstverständlich benutzen sollten. Doch keiner kennt ihre Bedeutung.

Den anderen Begriffen, die im Wettbewerb zur Wahl standen, geht es nicht besser: "Merkeln? Mit den Händen eine Raute machen?" Mathilda meint: "Jemanden trösten?" Aber das weinende Flüchtlingskind, das Merkel im Juli während einer Bürgerveranstaltung unbeholfen zu trösten versuchte, ist nicht der Ursprung. Es bedeutet "Nichtstun, keine Entscheidung treffen". Für die Meerbuscher Schüler hätten andere Trendworte viel näher gelegen. "Nice", schlägt Fyn vor. Loana, Verena und Alina haben gleich mehrere Ideen, darunter Klassiker wie "Alter" und "schwör!" Aber "Smombie"? "Dazu sagen wir ,Kiddies, die zu lang am Handy hängen'", meint Mathilda. Das sei zwar nicht so griffig - aber verständlich. Anders ergeht es dem Jugendwort 2014. "Läuft bei dir" sei auch heute noch ganz vorne mit dabei.

(RP)
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