Vorgehen gegen Kampfhunde Schily für "schärfste denkbare Maßnahmen"

Bonn (dpa). Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat sich für ein konsequentes Vorgehen gegen gefährliche Hunde ausgesprochen. "Ich bin für die schärfsten denkbaren Maßnahmen, um die Gefahr zu beseitigen, die von Kampfhunden ausgeht", sagte Schily dem Bonner "General-Anzeiger" (Mittwoch). "Die schrecklichen Ereignisse mahnen, dass rasch gehandelt werden muss."

Überlegungen nach Entschädigungsforderungen der Hundehalter im Falle einer Einschläferung der Tiere führen nach Ansicht Schilys in die Irre. "Wenn von Tieren eine Gefahr ausgeht, muss ihr begegnet werden. Eigentum schützt kein Recht, andere Menschen in Gefahr zu bringen. Für mich hat der Menschenschutz klaren Vorrang vor dem Tierschutz. Und auch vor dem Eigentum an Tieren", sagte der Minister.

Schily sprach sich für europaweite Regelungen gegen Kampfhunde aus und kündigte eine entsprechende Initiative an. Der Minister plädierte für ein Importverbot für gefährliche Hunde. Gegen Verstöße müsse es eine "deutliche Strafdrohung" geben, "die nicht auf eine Geldstrafe beschränkt ist". Schily verwies darauf, dass sich die deutsche Innenministerkonferenz bereits Anfang Mai auf einen Maßnahmenkatalog gegen Kampfhunde geeinigt habe. "Der reicht vom Zuchtverbot bis zum Erlaubnisvorbehalt und zur Sterilisation und Kastration." Wichtig sei, dass alle Länder in Kürze zu strikten Regelungen kommen.

(RPO Archiv)
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