Franzose lag fünf Stunden in der Kühlkammer Scheintoter gestorben

Bordeaux (rpo). Schock in der Leichenhalle: Ein irrtümlich für tot erklärter Mann, der stundenlang in der Kühlkammer einer Leichenhalle aufgebahrt war, atmete noch. Der Scheintote lebte aber nicht mehr lang.

Zwei Tage später starb er tatsächlich, da es Ärtzen nicht mehr gelang, sein Leben zu retten. Dies teilte die Uniklinik in Bordeaux am Montag mit, wo der Bewohner eines Altenheims in Fargues-Saint-Hilaire auf der Intensivstation behandelt worden war.

Ein Angestellter der Leichenhalle wollte den Scheintoten am Freitagabend für die Beerdigung vorbereiten, als er Atembewegungen an dem Körper wahrnahm. "Ich öffnete die Schutzhülle und sah, dass sich Brust und Bauch hoben", erzählte Laurent Besson dem französischen Fernsehen. Er habe sich mächtig erschrocken.

Nach mehr als fünf Stunden in der Kühlkammer wurde der angebliche Leichnam in die Uniklinik gebracht. Der Patient sei dort "trotz des Totenscheins" aufgenommen worden, betonte die Krankenhausverwaltung. Doch kämpften die Ärzte letztlich vergeblich um sein Leben.

Die Gerichtsmedizinerin Sophie Gromb erklärte, der Fehler ihres Kollegen, der den Mann für tot erklärt hatte, sei zwar äußerst selten, könne aber vorkommen. "Die Person machte Atempausen. Wenn man sie währenddessen untersucht und es nicht gelingt, den Puls zu fühlen, kann das dazu führen, sie für tot zu erklären", sagte Gromb. Das Gesetz schreibe vor, dass niemand früher als 24 Stunden nach seinem Tod beerdigt werden dürfe - "gerade um zu verhindern, dass lebende Tote bestattet werden".

(RPO Archiv)
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