China meldet sechs weitere Opfer SARS: Zwei Tote in Kanada

Toronto (rpo).SARS hat in Kanada zwei weitere Todesopfer gefordert, insgesamt sind dort inzwischen sechs Menschen an der Krankheit gestorben.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Provinz Ontario vom Dienstag starb ein Patient am selben Tag. Ein anderer sei dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS) am Montagabend erlegen. In beiden Fällen habe es sich um Kanadier im Alter von über 70 Jahren gehandelt.

Die Zahl der SARS-Verdachtsfälle hatte sich seit Ende letzter Woche bis Dienstag von rund 100 auf 129 erhöht. Davon entfielen allein 111 Fälle auf die Provinz Ontario, und dort vor allem auf die Region der Millionen-Metropole Toronto.

Die Behörden weiteten derweil ihre Schutzmaßnahmen aus. Passagiere, die aus Asien auf dem Flughafen von Toronto ankommen, müssen Auskunft darüber geben, ob sie grippeähnliche Symptome verspüren und Kontaktadressen hinterlassen. Für den Fall, dass sich bei einem Passagier eine SARS-Erkrankung herausstellt, soll für alle Mitreisenden desselben Flugs sofort Quarantäne angeordnet werden.

Die bereits vergangene Woche im Rahmen eines Notfallplans des Gesundheitsministeriums von Ontario angeordneten Vorsichtsmaßnahmen in mehreren Krankenhäusern wurden inzwischen auf sämtliche Gesundheitseinrichtungen der bevölkerungsreichsten Provinz Kanadas erweitert. Die SARS-Ausbreitung sei "ein großes Problem, nicht nur für Ontario, nicht nur für Kanada, sondern für ganz Nordamerika", sagte der Chef-Mikrobiologe des renommierten Mount Sinai Hospitals in Toronto, Donald Low.

China meldet neun weitere Todesfälle

In der chinesischen Provinz Guangdong (Kanton) sind im März neun Menschen an der Lungenkrankheit SARS gestorben. Das teilte die Provinzregierung am Mittwoch mit. Damit erlagen bislang weltweit 75 Personen dem Schweren Akuten Atemwegsyndrom (SARS), allein 43 davon auf dem chinesischen Festland und 16 in Hongkong. Es wird vermutet, dass sich die gefährliche Krankheit von Guangdong aus ausbreitete. Die Provinzregierung erklärte, im März seien 361 neue Fälle von SARS registriert worden.

Angesichts von neun SARS-Todesopfern allein in der chinesischen Provinz Guangdong hat China Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erlaubt, sich dort selbst ein Bild von der Lage zu machen. Das teilte WHO-Sprecher Chris Powell am Mittwoch in Peking mit. Powell sagte, auf Grund der bisher nur mündlich ausgesprochenen Einladung könnte sich die WHO aus erster Hand selbst über die Lage in der Region informieren, von der sich vermutlich die schwere Lungenkrankenheit weltweit ausbreitete.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort