Fantasie von Großwildjägern? "Sammy", "Manni" oder "Zeisi": Tierische Ausreißer erregen Aufsehen

Hamburg (rpo). Krokodile, Kängurus oder Raubkatzen: Kaiman "Sammy" reißt für einen Badeausflug im Baggersee aus, Leguan "Zeisi" spaziert durch die Innenstadt von Chemnitz, Känguru "Manni" hüpft durch die Wälder.

Exotische Ausreißer beflügeln in den warmen Sommerwochen immer wieder die Fantasie von "Großwildjägern". In einigen Fällen erweisen sich die Tiere bei der aufwendigen Suche allerdings als Phantome, ähnlich dem legendären Ungeheuer von Loch Ness. So blieb die Jagd auf einen angeblichen schwarzen Panter bei einem Streifzug durch die Wälder Oberbayerns im vergangenen Jahr ohne Erfolg.

Jetzt schlagen im hessischen Rheingau die Behörden Alarm. Unabhängig voneinander wollen Zeugen im Rhein ein Krokodil gesehen haben. Rund 118 Kilometer flussaufwärts in Speyer gab es bereits am Donnerstag erste Meldungen über ein angebliches Krokodil im Rhein.

Fast jedes Jahr rücken exotische Tiere aus Zoos aus oder kehren ihren Herrchen und Pflegern für Stunden oder Tage den Rücken. Bei ihren Streifzügen in die Freiheit lösen die Ausreißer nicht selten einen erheblichen Rummel aus. Der aufwendigen Suche mit Hubschraubern oder Booten schließen sich Schaulustige, Kamerateams und Reporter an. Trotz Technik und listiger Tricks entkommen manche der "Medienstars" für Tage ihren Häschern und genießen die vorübergehend gewonnene Freiheit. In einigen Fällen zeigen sie sich dem Tross der Jäger zeitweise überlegen, wie jüngst der drei Jahre alte Geier "Foster". Bei seinem Ausflug aus dem Zoo im englischen Norfolk widerstand der Riesen-Vogel eine Woche seinen Verfolgern, bevor ihn seine Pflegerin wieder einfangen konnte.

Bekanntester Ausreißer in Deutschland ist Kaiman "Sammy". Das Reptil war im Juli 1994 bei einem Badeausflug im rheinischen Dormagen abgetaucht und hielt Polizei und Feuerwehr tagelang in Atem. Der Freiheitsdrang des damals knapp einen Meter großen Brillenkaimans mit seinen messerscharfen Zähnen sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Bevor das Tier eingefangen werden konnte, versuchten die Jäger eine Woche ohne Erfolg, den listigen Kaiman mit Schleppnetzen, imitierten Brunftrufen und Rinderfilet zu ködern.

Doch nicht in allen Fällen erweisen sich Meldungen über freilaufende exotische Tiere als echt, geht bei den Beobachtern die Fantasie durch. Der angebliche schwarze Panter blieb ebenso ein Phantom wie "Nessie". Bei dem legendären Ungeheuer glauben zumindest Wissenschaftler nun des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Nach Auffassung des italienischen Geologen Luigi Piccardi ist "Nessie" nur heiße Luft und Gase, die wegen Erschütterungen der Erdkruste aus den Tiefen unterhalb des Sees entweichen. .

(RPO Archiv)
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