Jahresrückblick 2022 Wie sich das Jahr 2022 in Eilmeldungen widerspiegelt
Berlin · Eilmeldungen haben nach der Blitzmeldung die zweithöchste Priorität beim Nachrichtendienst dpa. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind sie wieder gestiegen. Erstmals seit Bidens Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen im November 2020 sendete dpa in diesem Jahr auch wieder eine Blitzmeldung.

Das Jahr in 100 Eilmeldungen
Nach einem deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr ist die Zahl der dpa-Eilmeldungen 2022 unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wieder gestiegen. Bis Ende November sendete die Deutsche Presse-Agentur in ihrem Basisdienst rund 1075 Nachrichten der - nach der Blitzmeldung - zweithöchsten Priorität. Das sind rund 85 mehr als von Januar bis November 2021 - aber noch immer deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des ersten Corona-Jahres 2020 mit damals 1400 Eilmeldungen.
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist natürlich in erster Linie auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen: Rund 375 Eilmeldungen bezogen sich direkt auf das Kriegsgeschehen oder aber seine politischen, gesellschaftlichen und vor allem wirtschaftlichen Folgen.
Allein zum Kriegsbeginn am 24. Februar sendete dpa binnen 24 Stunden 35 Kurzinformationen der Dringlichkeitsstufe 2. Aus der jüngeren Vergangenheit ist kein anderes Ereignis mit einer solchen Eilmeldungsdichte an einem einzigen Tag bekannt. Als bisheriger Rekordhalter galt der 13. März 2020 mit 31 Eilmeldungen ausschließlich zu Corona.
Die Pandemie selbst büßte in diesem Jahr dagegen sichtbar an Bedeutung ein: Gab es 2020 bis Ende November noch mehr als 600 Corona-Eilmeldungen im dpa-Basisdienst, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf knapp 230 und in diesem Jahr sogar auf nur noch 60.
Auch in der Rangliste der Einzelpersonen mit den häufigsten Eil-Erwähnungen spiegelt sich der russische Krieg gegen die Ukraine wider: Auf Platz eins mit 42 Erwähnungen landete Russlands Präsident Wladimir Putin, gefolgt von US-Präsident Joe Biden (34 Erwähnungen), Bundeskanzler Olaf Scholz (30) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (24).
Erstmals seit Bidens Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen im November 2020 sendete dpa in diesem Jahr auch wieder eine Blitzmeldung, nämlich am 8. September zum Tod der Queen. Es war die 62. Meldung der höchsten Priorität 1 in der Geschichte der Deutschen Presse-Agentur.