97-Jährige dreht Film im Sudan Riefenstahl bei Absturz verletzt

München/Khartum (dpa) - Die Filmschauspielerin und Regisseurin Leni Riefenstahl ist bei einem Hubschrauber-Unglück im Sudan leicht verletzt worden. Das bestätigte am Mittwoch der Produzent Thomas Schühly, Freund und Vertraute der 97-jährigen Regisseurin. Der Helikopter war nach seinen Informationen am Dienstag in der Nähe des Ortes El Obeid aus geringer Höhe abgesackt.

Dabei habe ein Kameramann einen Beckenbruch und Augenverletzungen erlitten. Die 97-jährige Riefenstahl war auf dem Rückweg aus dem Gebiet des Nuba-Stammes nach Khartum. Warum die Mannschaft einen Zwischenstopp in El Obeid gemacht hat, konnte Schühly nicht sagen. Vermutlich, weil sie dort etwas drehen wollten.

Riefenstahl, die von ihrem Lebensgefährten Horst Kettner begleitet wurde, wollte mit dem Regisseur Ray Müller einen Film über sich und den Nuba-Stamm drehen, mit dem sie seit Jahren verbunden ist und über den sie eine Fotoreportage herausgebracht hat.

Die 1902 in Berlin geborene Riefenstahl wurde mit umstrittenen Propagandafilmen über die Reichsparteitage der Nazis in Nürnberg (1933/34) sowie über die Olympischen Spiele in Berlin 1936 bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Riefenstahl natur- und völkerkundliche Dokumentarfilme und Fotoreportagen. Dabei besuchte sie mehrfach den sudanesischen Nuba-Stamm. Riefenstahl lebt am Starnberger See.

Riefenstahl war mit einem Hubschrauber unterwegs aus dem Stammesgebiet der Nuba in die 600 Kilometer entfernte sudanesische Hauptstadt Khartum. 200 Kilometer vor dem Ziel sei der Helikopter in Schwierigkeiten geraten und nahe der Kleinstadt El Obeid abgesackt. Die Verletzten wurden den Angaben zufolge noch am Ort versorgt und sollen am Mittwoch nach Khartum gebracht werden. Insgesamt waren den Angaben zufolge neun Menschen in dem Helikopter.

(RPO Archiv)
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