Woelki nicht belastet Münchner Missbrauchsgutachten attestiert Erzbistum Köln „Wagenburgmentalität“

Köln · Erstmals konnten Journalisten Einsicht in das bislang zurückgehaltene Münchener Missbrauchsgutachten zum Kölner Erzbistum nehmen. Das Papier nimmt eine moralische Bewertung vor – und unterscheidet sich vom neuen Gutachten einer Kölner Kanzlei.

 Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, bei der Pressekonferenz zu Konsequenzen aus dem Missbrauchsgutachten des Strafrechtlers Gercke.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, bei der Pressekonferenz zu Konsequenzen aus dem Missbrauchsgutachten des Strafrechtlers Gercke.

Foto: dpa/Oliver Berg

Es gibt keine neuen Pflichtverletzungen der Kölner Bistumsleitung – das ist mit kargen Worten das Ergebnis einer Durchsicht des Missbrauchsgutachtens der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW). Bis gestern war es unter Verschluss, nun wurde es einigen Journalisten im Kölner Maternushaus zumindest zur Einsicht gezeigt. Neunzig Minuten Zeit blieben für mehr als 500 Seiten, ohnehin war der Zutritt zum Saal nur nach Voranmeldung erlaubt. Damit aber war der Zugang zum Dokument noch nicht frei. Zunächst war eine Erklärung zu unterschreiben, dass „das Vervielfältigen des Gutachtens durch Fotografien“ aus rechtlichen Gründen untersagt und aus diesem Grund auch Handys abzugeben seien. Erlaubt blieben allein handschriftliche Notizen während der sogenannten Einsichtnahme.