Münchener Missbrauchsgutachten Der Lernprozess des Papstes
Meinung | Rom · In der erneuten Stellungnahme weist der emeritierte Papst Benedikt XVI. immer noch alle Anschuldigungen aus dem Münchener Missbrauchsgutachten von sich. Es gibt jedoch auch einen Hoffnungsschimmer in Benedikts Schreiben.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. steht seit dem Münchener Missbrauchsgutachten in der Kritik (Archivfoto).
Foto: dpa/Sven HoppeSolange die katholische Kirche die Perspektive der Betroffenen sexuellen Missbrauchs nicht übernimmt, kommt sie nicht vom Fleck. Das zeigt nun auch die erneute Stellungnahme von Papst Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchs-Gutachten. Konkret lässt er seine Rechtsberater als ehemaliger Erzbischof von München und Freising jede persönliche Verantwortung für Vertuschung von sexuellem Missbrauch leugnen. Dabei ist längst klar, dass auch Joseph Ratzinger wie die meisten kirchlichen Würdenträger damals nicht hingesehen hat und für ihn das Wohl der Täter meilenweit über dem der Betroffenen stand. Es galt, den „Skandal“ zu vermeiden, das Ansehen der Kirche zu schützen.