Aufarbeitung im Erzbistum Köln „Wir sind Kirche“ kritisiert Vatikan wegen Woelki-Entscheidung

Köln · Externe Prüfer sollen sich im Erzbistum Köln die Auftragsvergaben der vergangenen zehn Jahre ansehen. Dass deren Arbeit aber erst nach Woelkis Rückkehr starten soll, erntet Kritik.

 Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, spricht bei einer Pressekonferenz des Erzbistum Köln. (Archivfoto)

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, spricht bei einer Pressekonferenz des Erzbistum Köln. (Archivfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ hat eine Entscheidung des Vatikans im Fall des umstrittenen Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki kritisiert. Die Anweisung, mit einer externen Überprüfung von Auftragsvergaben im Erzbistum Köln erst nach der für Anfang März vorgesehenen Rückkehr Woelkis zu beginnen, sei eine „Verschleppungstaktik, die eine unabhängige Untersuchung vereitelt“, teilte „Wir sind Kirche“ am Mittwoch mit. Zu befürchten sei, dass Kreise im Vatikan Woelki auch unter Inkaufnahme von finanziellen Irregularitäten im Amt behalten wollten.

Externe Prüfer sollen in Köln klären, ob es bei Auftragsvergaben in den vergangenen zehn Jahren zu kirchenrechtlichen Versäumnissen gekommen ist. Anfang Dezember war bekannt geworden, dass Woelki für die Aufarbeitung des Umgangs mit sexuellem Missbrauch rund 2,8 Millionen Euro ausgegeben hatte. Davon entfielen allein 820.000 Euro auf PR-Beratung. Derzeit befindet sich Woelki in einer sogenannten Auszeit. Am Dienstagabend hatte das Erzbistum Köln mitgeteilt, dass die Überprüfung der Auftragsvergabe auf Anweisung des Vatikans erst beginnen soll, wenn Woelki seine Amtsgeschäfte am 2. März wieder aufgenommen hat.

(chal/dpa)
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