Keine zweite Amtszeit Kardinal Marx gibt Vorsitz der Bischofskonferenz ab

Bonn · Kardinal Reinhard Marx steht nicht für eine eventuelle zweite Amtszeit an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz zur Verfügung. Das teilte er am Dienstag in Bonn mit in einem Brief an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz.

 Kardinal Reinhard Marx.

Kardinal Reinhard Marx.

Foto: dpa/Tobias Hase

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zieht sich vom Vorsitz der katholischen Deutschen Bischofskonferenz zurück. Er stehe für eine eventuelle zweite Amtszeit nicht zur Verfügung, schrieb Marx in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Bischofskonferenz. Marx begründete dies mit seinem Alter - am Ende der nächsten Amtszeit wäre er 72 Jahre alt.

Die Bischofskonferenz trifft sich vom 2. bis zum 5. März in Mainz zu ihrer Frühjahrsvollversammlung. Ein Programmpunkt ist die turnusmäßige Wahl des Vorsitzenden. "Ich finde, es sollte die jüngere Generation an die Reihe kommen - und vielleicht ist es auch gut, wenn es häufiger einen Wechsel in dieser Aufgabe gibt", schrieb Marx in seinem Brief an die anderen Bischöfe.

Marx hatte in seiner bisherigen Amtszeit einige Anstrengungen zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals der deutschen katholischen Kirche unternommen, aktuell läuft dazu der sogenannte synodale Weg. Konservative Bischöfe kritisieren diesen synodalen Weg allerdings offen, namhaftester Kritiker ist der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.

Der 66-jährige Marx steht seit über einem Jahrzehnt an der Spitze eines der reichsten Bistümer der katholischen Welt: Er ist Erzbischof von München und Freising. Von 2002 bis 2008 war er Bischof von Trier. 2008 wurde er bereits als Favorit für den Vorsitz der Bischofskonferenz gehandelt, unterlag aber dem Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch. 2014 klappte es schließlich für Marx. Die DBK ist das Führungsgremium der katholischen Kirche in Deutschland. Allerdings kann sie den einzelnen Bischöfen nichts vorschreiben, dementsprechend trat Marx eher als Initiator und Moderator auf.

(ala/zim/kna/AFP/dpa)
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