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Kolumne Gott und die Welt Kinder first – auch während Corona

Düsseldorf · In der Pandemie müssen die Jüngsten unserer Gesellschaft auf vieles verzichten. Gerade jetzt müssen Politik und Gesellschaft die Chancengleichheit unter Kindern und Jugendlichen fördern.

 Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte. (Symbolbild)

Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Peter Kneffel

Ich freue mich für die vielen Fußballfans im Land, dass mit dem Start der Bundesliga-Saison an diesem Wochenende in vielen Stadien wieder Zuschauer zugelassen sind; in Köln sogar bis zu 10.000 Menschen. Das hebt die Stimmung – im Stadion, aber auch vor dem Fernseher.

Und doch beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Denn bei allen Öffnungen bleibt eine Gruppe vielfach auf der Strecke: die Kinder. Morgen ist Weltkindertag – doch fast alle wichtigen Kinderfeste werden derzeit abgesagt: Straßenfeste, Einschulungs- und Geburtstagsfeiern. Außerdem haben viele Städte und Gemeinden vorsorglich die Martinsumzüge gestrichen.

Der Deutsche Kinderschutzbund mahnte unlängst, dass Kinderrechte während Corona stärker eingeschränkt wurden als andere Rechte, weil Schulen nicht einheitlich mit den Folgen der Pandemie umgehen oder für die Politik andere Maßnahmen Priorität hatten – etwa die Öffnung von Friseuren und Fitnessstudios. Angebote der offenen Kinder- und Jugendsozialarbeit kommen zu kurz.

Gute Bildung scheint mitunter zu einem Lotteriespiel geworden zu sein – glücklich ist, wer engagierte Lehrer und eine digital gut aufgestellte Schule hat. Gerade jetzt braucht es Chancengleichheit – unabhängig von Sprache, sozialer Herkunft, dem Vermögen der Eltern oder der Schulausstattung.

„Eine Gesellschaft lässt sich danach beurteilen, wie sie ihre Kinder behandelt“, sagte Papst Franziskus vor einigen Jahren. Kinder first – das wäre mal eine sinnvolle gesellschaftliche und politische Marschrichtung. Das Erzbistum Köln trägt seinen Teil dazu bei, nicht nur in Kindergärten, Schulen und Caritas-Einrichtungen. In Köln-Kalk entsteht derzeit ein Bildungscampus. Als vernetzte Schule soll er Heranwachsende aus allen Gesellschaftsschichten vom Kindergarten bis in den Beruf begleiten und helfen, Talente zu entdecken. Alle Menschen sind geliebte Geschöpfe Gottes – geben wir allen eine faire Chance.

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