Gott und die Welt Die heikle Frage nach dem Boykott

Meinung · Einige Mitglieder des Ökumenischen Rats der Kirchen fordern eine Verurteilung Israels als Apartheid-Staat. Worin das Hauptproblem liegt und welche Widersprüche zur eigenen Haltung sich daraus ergeben.

Die Klagemauer und der Felsendom in Jerusalem.

Die Klagemauer und der Felsendom in Jerusalem.

Foto: dpa/Oded Balilty

An Problemen und Konflikten mangelt es in dieser Welt wahrlich nicht. Vor unserer Haustür in der Ukraine tobt ein Krieg, in China und Myanmar werden muslimische Minderheiten unterdrückt, Christen in vielen Ländern verfolgt. Schwerpunktthema der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) im September in Karlsruhe wird allerdings Israel sein. Einzelne Gliedkirchen des ÖRK fordern eine Verurteilung Israels als Apartheid-Staat. Damit droht die evangelische Christenheit, sich demnächst selbst ihrer Glaubwürdigkeit zu berauben. In Deutschland reagierten fünf Landeskirchen in einer gemeinsamen Stellungnahme. Leider ist gut gemeint aber nicht immer gut. Zu einseitig bei der Schuldfrage, zu viel Schwarzweißmalerei und zu groß der Versuch, es allen recht machen zu wollen. Das hilft niemandem weiter.