Nachfolger von Marx Bätzing neuer Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz

Mainz · Der Limburger Bischof Georg Bätzing (58) ist als Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und hierzulande damit der oberste Repräsentant der katholischen Kirche.

 Bischof Georg Bätzing (r.).

Bischof Georg Bätzing (r.).

Foto: dpa/Thomas Frey

Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Der 58 Jahre alte Bischof von Limburg in Hessen wurde nach Informationen der „Bild“-Zeitung und der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Mainz zum Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Kardinal Reinhard Marx gewählt. Stimmberechtigt waren 68 Bischöfe bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz der katholischen Kirche in Deutschland.

Bätzing gilt als Mann des Ausgleichs. Er hatte im Jahr 2016 die Nachfolge des umstrittenen Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst angetreten. Dieser hatte in Limburg tiefe Gräben hinterlassen - unter anderem war es beim Ausbau der Bischofsresidenz zu einer Kostenexplosion gekommen. Von Bätzing heißt es, dass er in den vergangenen vier Jahren neues Vertrauen im Bistum aufgebaut habe.

Der bisherige Vorsitzende Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hatte im vergangenen Monat überraschend angekündigt, für eine zweite Amtszeit als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Der 66-jährige hatte die Deutsche Bischofskonferenz seit 2014 geleitet. Sie ist das Führungsgremium der katholischen Kirche in Deutschland. Allerdings kann sie den einzelnen Bischöfen nichts vorschreiben, dementsprechend tritt der Vorsitzende eher als Moderator nach innen und als Sprecher nach außen auf.

Christian Weisner von der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“ sagte, er erhoffe sich vom neuen Vorsitzenden „ein uneingeschränktes und energische Bekenntnis zum Synodalen Weg, der unter seinem Vorgänger, Kardinal Reinhard Marx, gerade erst und äußerst mühsam begonnen hat“.

Marx galt als treibende Kraft hinter dem Synodalen Weg, dem derzeitigen Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland. Dabei geht es um die vier Themenfelder Umgang mit Macht, Sexualmoral der Kirche, Position der Frau und Zölibat, die verpflichtende Ehelosigkeit der Priester. Auslöser für das in dieser Form beispiellose Projekt ist der massenhafte Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester und die dadurch ausgelöste Vertrauenskrise. Angegangen werden sollen die strukturellen Ursachen, die dazu beigetragen haben, dass der Missbrauch so lange ungestraft geschehen konnte.

(mja/dpa)
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