EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm Evangelische Kirche debattiert über Reform der Kirchensteuer

Berlin · Der Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm erwägt eine Absenkung der Kirchensteuer für bestimmte Gruppen. Im vergangenen Jahr sind über 500.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten.

 Vorsitzender der EKD, Heinrich Bedford-Strohm.

Vorsitzender der EKD, Heinrich Bedford-Strohm.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) denkt über eine Absenkung der Kirchensteuer für bestimmte Gruppen nach. „Wir diskutieren darüber, ob es vernünftig ist, für die Gruppe der Berufseinsteiger mit der Kirchensteuer eventuell noch zu warten oder sie zu reduzieren“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der „Welt“ (Montag). Auch erwäge man, „generell flexibler zu sein, bei der Kirchensteuer Rücksicht auf bestimmte Lebenssituationen zu nehmen, die das Kirchenrecht bisher nicht vorsieht, die menschlich aber nachvollziehbar sind“.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Menschen aus der Kirche ausgetreten. Bei den Katholiken waren es 272.771, bei den Protestanten 270.000 Menschen. Wegen der Corona-Pandemie erwarten die Kirchen in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen. Deren Anteil beläuft sich je nach Bundesland auf acht oder neun Prozent der gezahlten Lohn- oder Einkommensteuer.

(juw/dpa)
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