Krise in katholischer Kirche Kardinal Woelki kehrt als Erzbischof nach Köln zurück

Exklusiv | Köln · In einem Brief an alle Mitarbeiter des Erzbistums erklärt der Delegat Markus Hofmann, dass Kardinal Woelki am Aschermittwoch nach Köln in sein Amt zurückkehren wird. Der Brief lässt auch vermuten, dass Hofmann dann auch wieder Generalvikar sein wird.

 Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln (Archivfoto).

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln (Archivfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Kardinal Rainer Maria Woelki wird definitiv als Erzbischof nach Köln zurückkehren. Dies geht nun zweifelsfrei aus einem Brief hervor, den der Delegat des Erzbistums, Markus Hofmann, jetzt an alle Mitarbeiter verschickt hat und der unserer Redaktion vorliegt. Darin heißt es , dass „am Aschermittwoch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki nach seiner geistlichen Auszeit wieder die Leitung des Erzbistums Köln übernehmen“ wird. Und: „Die Zuständigkeit des Apostolischen Administrators Rolf Steinhäuser endet mit Ablauf des 1. März 2022.“ Damit haben auch die letzten Ungewissheiten über eine Rückkehr des in der Kritik stehenden Erzbischofs einen Tag vor Amtsantritt ein Ende gefunden. Hofmann, der unter Woelki Generalvikar des Erzbistums gewesen ist und während der Auszeit vom Vatikan als sogenannter Delegat wieder eingesetzt wurde, gibt in dem Schreiben auch zu bedenken, dass viele Mitarbeiter „die aktuelle Situation mit großer Sorge betrachten und eine konkrete Perspektive vermissen, wie es gut weitergehen kann“. Nach seinen Worten werde man gemeinsam einen Weg des Dialoges suchen. „Der große Wunsch nach persönlichem Dialog – gerade angesichts der Ungewissheit, in der sich die Kirche im Erzbistum Köln derzeit befindet – ist mir bewusst.“ Hofmann wolle die Mitarbeitervertretung des Erzbistums sowie andere Fachbereiche zu einem Gespräch einladen, um geeignete Formate für einen solchen Dialog zu finden, wie es heißt.

Zudem erklärte Hofmann, dass auch das Amt des Delegaten parallel mit dem Amt des Administrators mit Ablauf des 1. März 2022 enden werde. Das Amt des Generalvikars soll zum 2. März wieder aufleben – ebenso die Ämter der stellvertretenden Generalvikare. Die Wortwahl, dass der Erzbischof „entsprechende Bestätigungen ausfertigen“ werde, deutet darauf hin, dass der frühere Generalvikar Markus Hofmann auch der künftige Generalvikar sein wird.

Einen Tag zuvor hatte Rolf Steinhäuser bereits in einem Grußwort Bilanz gezogen: „Das spektakuläre Wunder ist ausgeblieben“, schrieb er. Und wenn man den Umfragen folgte, „scheinen viele Gräben noch tiefer und unüberbrückbarer als zuvor. Die Probleme sind nicht gelöst.“ Für Steinhäuser seien die zurückliegenden fünf Monate „für viele eine Zeit des Aufatmens“ gewesen, „Blockaden wurden aufgehoben, Gesprächsfäden wieder neu geknüpft.“ In dem Brief des Delegaten heißt es dazu, dass das Büro des Apostolischen Administrators zum 2. März formal aufgelöst und die E-Mail-Adresse des Apostolischen Administrators „nicht mehr bedient“ werde.

Hofmann gab allerdings zu bedenken, dass auch mit der Rückkehr des Erzbischofs die Aufgaben „herausfordernd“ bleiben werden. „Mir ist völlig bewusst, dass viele von Ihnen sehr unter der aktuellen Situation leiden.“ Aber er sei „zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der oben skizzierten Arbeitsgruppe ein Format finden, das uns in einen guten Dialog führt, aus dem neues Vertrauen wachsen kann“.

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