Fachtagung zu Sexualität Deutsche Bischöfe uneinig bei Homosexualität und Verhütung

Bonn · Ist das Verbot praktizierter Homosexualität noch zeitgemäß? Darüber haben katholische Bischöfe und Theologen ebenso diskutiert wie über den Einsatz von künstlichen Verhütungsmitteln in der Ehe.

Bischöfe beten bei der Deutschen Bischofskonferenz. (Archivfoto)

Bischöfe beten bei der Deutschen Bischofskonferenz. (Archivfoto)

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Unter katholischen deutschen Bischöfen und Theologen herrscht Uneinigkeit über die Themen Homosexualität und Verhütung. Bei einer Fachkonsultation mit Blick auf den sogenannten synodalen Weg sei am Mittwochabend kontrovers diskutiert worden, ob das im katholischen Lehramt verankerte Verbot praktizierter Homosexualität noch zeitgemäß sei, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag mit. Kontrovers wurde in den Fachberatungen demnach auch darüber gesprochen, ob künstliche Verhütungsmittel in der Ehe und bei nicht verheirateten Paaren erlaubt sein sollen.

Die an der Fachkonsultation teilnehmenden Bischöfe und Experten hätten demnach zwar Einverständnis gezeigt, dass sich Heterosexualität und Homosexualität in der Pubertät ausprägten und dies nicht durch eine spezifische Sozialisation veränderbar sei oder verändert werden müsse. Homosexuelle dürften folglich nicht diskriminiert werden. Dennoch fanden die Bischöfe und Experten keine einheitliche Linie zu der Frage, ob das Verbot praktizierter Homosexualität noch zeitgemäß ist.

Die vom Berliner Erzbischof Heiner Koch geleitete Kommission für Ehe und Familie der Bischofskonferenz organisierte die Konsultation in Vorbereitung des synondalen Wegs, mit dem die deutsche Kirche ihren Missbrauchsskandal weiter aufarbeiten will. Die Ergebnisse der Beratungen sollen in das im Februar beginnende Forum "Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" einfließen.

An den Gesprächen nahmen neben Erzbischof Koch auch die Bischöfe Franz-Josef Bode aus Osnabrück, Wolfgang Ipolt aus Görlitz und Peter Kohlgraf aus Mainz sowie mehrere Weihbischöfe und außerdem Sexualmediziner, Moraltheologen, Dogmatiker und Kirchenrechtler teil.

(cka/AFP)
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