Konservative Aktivisten-Gruppe Dating-App-Daten von Priestern an Bischöfe übermittelt

Washington · In den USA hat eine konservative Aktivisten Gruppe Dating-App-Daten von katholischen Geistlichen an deren Vorgesetzte übermitteln. Für die Aktion soll die Gruppe mehrere Millionen Dollar ausgegeben haben. Das sind die Hintergründe.

 Eine Hand tippt auf die Dating-App Tinder, die auf einem Smartphone installiert ist. In den USA hat eine konservative Gruppe Dating-App-Daten von PRiestern an Bischöfe übermittelt.

Eine Hand tippt auf die Dating-App Tinder, die auf einem Smartphone installiert ist. In den USA hat eine konservative Gruppe Dating-App-Daten von PRiestern an Bischöfe übermittelt.

Foto: dpa/Marijan Murat

Eine konservative Aktivisten-Gruppe in den USA hat offenbar im großen Stil Dating-App-Daten katholischer Priester erworben und an die zuständigen Bischöfe weitergeleitet. Wie die „Washington Post“ am Donnerstag berichtete, gab die Organisation „Catholic Laity and Clergy for Renewal“ (Katholische Laien und Geistliche für Erneuerung) mindestens vier Millionen Dollar für das Projekt aus. Demnach nutzten sie eine Gesetzeslücke, um über Datenbroker an die gewünschten Informationen zu gelangen. Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem Nutzerprofile beliebter Schwulen-Portale.

Die Aktivisten glichen die Daten der Jahre 2018 bis 2021 mit Standorten von Pfarreien, Priesterseminaren oder ähnlichen Einrichtungen ab, um konkrete Personen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Auswertung sollen an mehr als ein Dutzend Bischöfe in den Vereinigten Staaten verschickt worden sein.

Ziel des Projekts sei es, „die Kirche zu befähigen, ihre Mission zu erfüllen“. Dafür müssten Schwachstellen in der Priesterausbildung identifiziert werden, so die Gruppe mit Sitz im Bundesstaat Colorado. Wenn Priester, die zu einem zölibatären Leben verpflichtet seien, Dating-Apps nutzten, schade dies letztlich allen Beteiligten. Die US-Bischofkonferenz äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Thema.

(kna/jh)
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