Unbeschrankter Bahnübergang Regionalzug rammt Müllwagen - ein Toter

Landesbergen · Schwerer Unfall an einem Bahnübergang in Niedersachsen: Ein Regionalzug prallt mit einem Müllwagen zusammen. Beide Fahrzeuge brennen. Für den Fahrer des Lasters kommt jede Hilfe zu spät.

Ein Toter bei Zugunglück in Niedersachsen
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Ein Toter bei Zugunglück in Niedersachsen

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Beim Zusammenstoß eines Müllwagens mit einem Regionalzug ist am Freitag in Niedersachsen ein Mensch ums Leben gekommen. Die Kollision in der Nähe von Nienburg (zwischen Hannover und Bremen) habe sich auf einem unbeschrankten Bahnübergang ereignet, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Fahrer des Müllwagens starb.

In dem Regionalzug, der zwischen Minden und Nienburg unterwegs war, saßen laut Polizei etwa 50 Fahrgäste. Sieben wurden leicht verletzt. Auch der Lokführer erlitt Verletzungen und wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen.

Der Zug sprang teilweise von den Schienen, der Abfalllaster wurde durch den Aufprall auf die Seite geworfen. Er ging ebenso wie das Führerhaus des Zuges in Flammen auf. Die Fahrgäste konnten den Zug über die hinteren Türen verlassen. Einsatzkräfte löschten den Brand.

Der Unfall geschah auf freier Strecke. Weder Bäume noch Häuser versperrten die Sicht. Andreaskreuze weisen auf den Bahnübergang hin.
Außerdem gebe der Lokführer rechtzeitig vor dem Übergang ein Pfeifsignal, sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. "Da gibt es feste Vorschriften."

"Gegen Tote kann man nicht ermitteln"

Einige hundert Meter vor dem Übergang wird die zulässige Geschwindigkeit auf 10 km/h herabgesetzt. Warum der Müllwagenfahrer den herannahenden Zug nicht bemerkte und die Gleise überquerte, wird wohl ungeklärt bleiben. "Gegen Tote kann man nicht ermitteln", sagte Polizeisprecher Axel Bergmann. Der Mann war allein unterwegs. Geladen hatte er Grünmüll.

Woher der Müllwagen kam und wohin der Fahrer wollte, müsse noch geprüft werden, hieß es. Die eingleisige Bahnstrecke zwischen Minden und Nienburg bleibt bis voraussichtlich Mittwoch gesperrt.

Immer wieder kommt es an unbeschrankten Bahnübergängen zu Unfällen.
Im September hatte ein Zug im niedersächsischen Oerel ein Auto gerammt. Die 28 Jahre alte Fahrerin und ihre beiden vier- und einjährigen Kinder starben bei dem Unfall. Im August hatte ein Güterzug bei Osnabrück trotz Vollbremsung einen Gelenkbus erfasst, dessen Heck auf dem Bahnübergang stand. Für die Menschen im Bus ging das Unglück vergleichsweise glimpflich aus. Zwei Fahrgäste wurden schwer verletzt.

(dpa)
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