Reaktion auf den Bahnstreik GDL-Chef ist schon wieder „Mitarbeiter des Monats“ bei Sixt

Düsseldorf · Der Autovermieter Sixt ist für seine satirischen Kampagnen bekannt. Nun nutzt das Unternehmen die Gunst der Stunde und kürt Claus Weselsky von der Bahn-Gewerkschaft GDL wieder zum „Mitarbeiter des Monats“.

   Claus Weselsky wurde von Sixt zum dritten Mal zum „Mitarbeiter des Monats“ gekürt. 

Claus Weselsky wurde von Sixt zum dritten Mal zum „Mitarbeiter des Monats“ gekürt. 

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

GDL-Chef Claus Weselsky hat mit dem Bahnstreik für einen Nachfrageschub bei Autovermietern gesorgt. Mit einer Social-Media-Kampagne möchte Sixt dem GDL-Chef nun danken: „Schon wieder Mitarbeiter des Monats“ titelt Sixt in einer Anzeige unter einem Bild des Gewerkschaftsführers. Zu dem Post, den sie auf Facebook veröffentlichten, schrieben sie: Ehre, wem Ehre gebührt!“ und nannten Weselsky einen „Ehrenmann“.

Weselsky trägt diesen Titel schon zum dritten Mal. Bereits in den Jahren 2014 und 2015 hatte Sixt mit einem Plakat geworben, auf dem Weselsky abgebildet war - auch damals fanden ausgiebigen Bahnstreiks statt. Weselsky sah darin eine rechtswidrige Persönlichkeitsverletzung. Er verlangte die Unterlassung dieser Werbung und die Zahlung einer fiktiven Lizenzgebühr. Das Landgericht Leipzig wies die Klage ab.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nahmen die Werber schon auf die Schippe. So entwarfen sie im Jahr 2001 ein Plakat, das zwei Bilder Merkels zeigt - eines mit ihrer normalen Frisur und eines, auf dem ihr die Haare zu Berge stehen.

Sixt versucht zurzeit, auf die vermehrten Anfragen nach der kurzfristigen Streikankündigung zu reagieren. Vor allem an Bahnhöfen werden mehr Fahrzeuge zur Verfügung bereit gestellt. Dem Unternehmen geht es gut: Mit seinem stark wachsenden USA-Geschäft hat es im zweiten Quartal mehr Gewinn gemacht als im zweiten Quartal des Rekordjahres 2019.

Mit einem Umsatz von 155 Millionen Euro trug das US-Geschäft fast ein Drittel zum Quartalsumsatz des Konzerns in Höhe von 498 Millionen Euro bei - und die Hälfte des Betriebsgewinns, wie Finanzvorstand Kai Andrejewski sagte. Mittelfristig will das Unternehmen an jedem der 50 größten US-Flughäfen präsent sein.

Auch in Deutschland lief das Geschäft. Positiv entwickelten sich hier vor allem die Langzeitmieten. Im übrigen Europa sorgten die Lockerungen im Reiseverkehr in der Urlaubssaison für mehr Nachfrage.

(dpa/desa)
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