Düsseldorf Radarfalle wird 60 Jahre alt

Düsseldorf · Seit 1957 Jahren stellt die Polizei mit Radargeräten Temposündern nach. Wir zeigen eine Auswahl kurioser "Blitzer"-Aufnahmen.

Immer wieder waren sie der blanken Wut der Temposünder ausgesetzt: Radarfallen - sie wurden beschossen, angezündet, abgesägt, mit Farbe besprüht und mit Klebeband umwickelt. Vor 60 Jahren wurde erstmals in Deutschland ein Radargerät getestet, das allzu flotte Autofahrer gerichtsfest überführen sollte.

1956 stellte die Firma Telefunken den Prototyp VRG 1 auf der Internationalen Polizeiausstellung in Essen vor. Als Stichtag der ersten Kontrolle gilt der 21. Januar 1957 mit einem Test in Düsseldorf. Auch beim Nachfolger VRG 2 war die NRW-Landeshauptstadt der erste Standort in Deutschland.

Zuvor lag die Zahl der jährlichen bundesweiten Verkehrstoten bei 13.000. Nun konnten mit Blitzlicht sogar nachts Temposünder erwischt werden. Die Polizei war begeistert, "statistisch gesehen jeden Autofahrer alle zehn Tage kontrollieren zu können". In der Bevölkerung kam das neue Instrumentarium der Polizei nicht ganz so gut an - es fielen Begriffe wie Abzockerei und Wegelagerei.

Inzwischen sind etwa 1800 Geräte als fest montierte "Starenkästen" über das Land verteilt. Seither blitzt es fast ohne Unterlass, in NRW allein durch die Polizei 2,1 Millionen Mal im Jahr 2015. Hinzu kommen die Aufnahmen der kommunalen Radaranlagen.

Die neueste Generation ist die halbstationäre Radarfalle. Die Anlage kann personalsparend jeweils für mehrere Tage an wechselnden Orten aufgestellt werden, ohne von Beamten bewacht werden zu müssen.

(emy)
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