Tatverdächtiger bestreitet Tat Prozessbeginn im Mordfall Wachtel

Hildesheim (dpa). Der grausame Mord an dem 13-jährigen Markus Wachtel (Foto) wird seit Mittwoch vor dem Landgericht Hildesheim verhandelt. Ein 18 Jahre alter Berufsschüler soll den aus Peine-Stederdorf stammenden Markus am 7. März 1998 im Streit um eine Zigarette erdrosselt und die Leiche zerstückelt haben. Der erste Prozesstag wurde bereits nach etwa einer Stunde beendet. Der zum Tatzeitpunkt 16 Jahre alte aus Kasachstan stammende Deutsche bestreitet die Tat weiterhin.

Der gesamte Prozess findet aus Jugendschutzgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. "Der Angeklagte wirkte anfangs nachdenklich und in sich gekehrt. Bei der Erörterung der persönlichen Verhältnisse öffnete er sich jedoch meiner Meinung nach", sagte Gerichtssprechers Michael Meyer-Lamp nach Verhandlungsende. Inhaltlich dürfe er jedoch keine Angaben über die Aussagen machen.

Der Staatsanwalt wirft dem 18-Jährigen vor, Markus Wachtel nach einem zufälligen Zusammentreffen auf der Straße im Streit erdrosselt und dann zerstückelt zu haben. Markus war auf dem Heimweg von einer nur wenige hundert Meter entfernt wohnenden Schulfreundin, von der er sich ein Videospiel geliehen hatte. Seine Eltern waren an diesem Abend auf einer Feier und entdeckten die Abwesenheit ihres Sohnes bei ihrer Rückkehr. Drei Tage später wurden die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Ein Suchtrupp fand die Teile von Markus Leiche in einem nahen Kiesteich.

Auch die Eltern des 18-Jährigen mussten vor der Tür warten. Sie hatten einen Antrag auf Anwesenheit im Gerichtssaal gestellt. Da sie jedoch möglicherweise selbst als Zeugen geladen werden, lehnte das Gericht den Antrag nach Angaben von Meyer-Lamp ab. Auch die Eltern von Markus Wachtel hatten einen entsprechenden Antrag gestellt. "Über diesen hat das Gericht noch nicht entschieden, da das Ehepaar Wachtel heute nicht kam", sagte Meyer-Lamp.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort