Reaktionen aus Berlin und anderswo Prominente erschüttert über Hannelore Kohls Tod

Ludwigshafen (rpo). Politiker aller Parteien haben sich in ersten Reaktionen erschüttert über den Tod von Hannelore Kohl gezeigt.

Hessens CDU-Ministerpräsident Roland Koch würdigte die Ehefrau von Altkanzler Helmut Kohl als eine großartige und couragierte Frau. Berlins CDU-Landeschef Eberhard Diepgen würdigte Hannelore Kohl als „große Freundin der Stadt“.

Ehepaar Schröder kondolierte Helmut Kohl

Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Doris Schröder-Köpf haben Hannelore Kohl als "aufrichtige, Anteil nehmende Frau" gewürdigt. "Ich ausdrücklich meinen tiefen Respekt vor der Arbeit von Frau Kohl, die sich sehr engagiert für Unfallopfer mit schweren Schäden eingesetzt hat, zum Ausdruck gebracht", sagte Schröder am Donnerstag vor Journalisten im Kanzleramt.

Er habe in dem Schreiben "deutlich gemacht, was, glaube ich, viele in Deutschland empfunden haben", sagte der Bundeskanzler. Hannelore Kohl habe sich "durch ihr Engagement, durch die wirklich noble Art, wie sie ihr Amt ausgefüllt hat, viel Respekt aber auch Zuneigung bei ganz vielen Menschen in Deutschland erworben". Das werde dazu beitragen, "dass man sie als eine aufrichtige, Anteil nehmende Frau in sehr, sehr guter Erinnerung behalten wird". Schröder drückte den Wunsch aus, dass Helmut Kohl "Mut und Kraft finden wird, mit diesem schmerzlichen Verlust für ihn und seine Familie leben zu lernen".

Rau würdigt Verdienste von Hannelore Kohl - tief betroffen

Bundespräsident Johannes Rau hat auf den Tod von Hannelore Kohl mit Betroffenheit reagiert. "Ich habe sie so sehr geschätzt, dass ich meine Betroffenheit nur schwer formulieren kann", sagte Rau am Donnerstag in Iserlohn, wo er den Deutschen Wandertag eröffnete. Er würdigte die Verdienste von Hannelore Kohl als Kanzlergattin. "Aber das ist eine private Sache. Sie hat mit ihrer fröhlichen Art und ihrem Einsatz für Kranke vielen Menschen Kraft gegeben. Ich habe Respekt vor einer großen Lebensleistung", sagte Rau. Vor einigen Jahren habe er mit ihr zusammen in Hattingen, nur wenige Kilometer von Iserlohn entfernt, eine Klinik für Neurochirurgie und Neuropathologie eröffnet.

Ex-Bundespräsident Herzog trauert um Hannelore Kohl

Mit großer Trauer hat der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog auf den Tod von Hannelore Kohl reagiert. "Mein Mitgefühl gilt Helmut Kohl und seinen Söhnen", sagte Herzog, dessen Frau im vergangenen Jahr gestorben war. Hannelore Kohl habe große menschliche Wärme mit Entschlossenheit, natürliche Würde mit herzlicher Direktheit, Bescheidenheit mit großem Pflichtbewusstsein verbunden. "Ich verabschiede mich von einer guten Freundin", sagte Herzog am Donnerstag. "Sie wird uns, die ihr nahe sein durften, fehlen."

Merkel: CDU ist ihr zu großem Dank verpflichtet

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat sich zutiefst erschüttert über den Tod von Hannelore Kohl geäußert. "Ich habe Hannelore Kohl als eine mutige, selbstbewusste, nicht selten auch sehr humorvolle Frau kennen gelernt." Mit ihrem sozialen Engagement habe sie sich um Deutschland verdient gemacht, erklärte Merkel am Donnerstag in Berlin. Die CDU sei ihr zu großem Dank verpflichtet. Sie habe ihrem Mann, Altkanzler Helmut Kohl, in allen Phasen seines politischen Lebens zur Seite gestanden und sei damit auch eine großartige Botschafterin der CDU gewesen. "In dieser Stunde gilt mein tiefes Mitgefühl Helmut Kohl und seiner ganzen Familie."

FDP-Spitze von Hannelore Kohls Tod "tief betroffen"

Nach der FDP-Fraktion hat auch die Parteispitze der Liberalen Altkanzler Helmut Kohl mit einem Beileidstelegramm ihr Mitgefühl zum Tod seiner Ehefrau Hannelore übermittelt. "Mit großer Trauer und mit tiefer Betroffenheit haben wir die unfassbare Nachricht vom Tode Ihrer Frau erhalten", schrieben der FDP- Bundesvorsitzende Guido Westerwelle und Generalsekretärin Cornelia Pieper am Donnerstag in Berlin. Das "großartige soziale Engagement" von Hannelore Kohl habe unzähligen Menschen Hilfe bedeutet. "Die Lebensleistung und die beeindruckende Persönlichkeit Ihrer Frau behalten für uns einen bleibenden Wert."

CSU-Chef Stoiber spricht Helmut Kohl sein Mitgefühl aus

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat Altkanzler Helmut Kohl sein "tief empfundenes Mitgefühl" zum Tod seiner Ehefrau ausgesprochen. In einem Kondolenzschreiben würdigte der CSU-Vorsitzende Hannelore Kohl als starke Persönlichkeit und couragierte Frau. Die 68-Jährige habe eine kluge und sympathische Art gehabt. "Mit ihrer Natürlichkeit und Herzlichkeit gewann sie in Deutschland wie im Ausland die Herzen der Menschen", schrieb Stoiber.

Hannelore Kohl habe sich neben ihren Pflichten als Gattin des Bundeskanzlers mit hohem persönlichen Einsatz für zahlreiche soziale Belange engagiert. Stoiber äußerte die Hoffnung, dass der Altkanzler in dieser schweren Zeit die Verbundenheit von Menschen erfährt, die ihm nahe stehen. "Die Deutschen haben nicht vergessen, was Sie für unser Land getan haben - Sie und die Frau an ihrer Seite."

Grünen-Vorsitzende sprechen Kohl Anteilnahme aus

Die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Fritz Kuhn haben Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Anteilnahme und Mitgefühl angesichts des Todes seiner Frau ausgesprochen. Hannelore Kohl habe als politisch und sozial engagierte Persönlichkeit auf ihre ganz spezifische Art und Weise das Bild der Bundesrepublik mitgeprägt, schrieben die beiden Politiker. "Mit ihrem unermüdlichen Engagement für kranke und sozial benachteiligte Menschen hat sie echte Solidarität gelebt und sich die Achtung vieler Bürgerinnen und Bürger unseres Landes erworben."

Teufel: Hannelore Kohl war eine sozial engagierte Frau

Der baden-württembergische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Erwin Teufel hat sich tief betroffen über den Tod von Hannelore Kohl gezeigt. Er habe sie als "außerordentlich sympathische und sozial engagierte Frau geschätzt und bewundert".

ZNS-Kuratorium: Vom Tod Hannelore Kohls "zutiefst getroffen"

Das ZNS-Kuratorium hat sich "zutiefst getroffen" vom Tod der Begründerin Hannelore Kohl gezeigt. Das Kuratorium für Unfallverletzte mit Schäden des zentralen Nervensystems (ZNS) habe mit ihr eine "Leiterin und Lenkerin" verloren, erklärte Vorstandsmitglied Klaus Mayer. Hannelore Kohl habe es in den vergangenen Wochen sehr bedrückt, dass sie durch ihre Krankheit ihren öffentlichen Repräsentationsaufgaben für das Kuratorium nicht mehr nachkommen konnte. "Ansonsten hat Hannelore Kohl jedoch weiterhin alles für die Stiftung getan."

Noch vor 14 Tagen habe Hannelore Kohl eine Vorstandssitzung geleitet, "natürlich in abgedunkelten Räumen". Sie hatte das ZNS- Kuratorium im Jahr 1983 gegründet. Zuvor war sie als Schirmherrin der Reha-Klinik Vallendar bei Koblenz mit Hirnverletzten zusammengetroffen. Mit der Gründung des Kuratoriums setzte sie sich bundesweit für eine Verbesserung der Therapiemöglichkeiten ein. Bisher hat das ZNS-Kuratorium 30,6 Millionen Mark für Forschung und Selbsthilfegruppen bereitgestellt. Hannelore Kohl habe sich insbesondere 1989 für eine raschen Aufbau der neurologischer Fachkliniken im Osten Deutschlands eingesetzt, sagte Mayer.

Simonis: Hannelore Kohl war "mehr als die Frau an seiner Seite"

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hat betroffen auf den Tod von Hannelore Kohl reagiert. Ihr soziales Engagement werde immer in Erinnerung bleiben, sagte Simonis am Donnerstag in Kiel. Hannelore Kohl sei "viel mehr gewesen sei als "die Frau an seiner Seite"". Konsequent und ohne persönliche Eitelkeiten habe sie sich unbeirrt für Menschen mit Schädel-Hirn- Trauma eingesetzt.

Glos: Die Herzen der Menschen gewonnen

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, hat Altkanzler Helmut Kohl sein tief empfundenes Mitgefühl zum Tod seiner Ehefrau übermittelt. "Ihre Frau Hannelore wird mir wie vielen anderen Menschen unvergesslich sein. Sie hat mit ihrer Bescheidenheit und Zurückhaltung die Herzen der Menschen gewonnen. Sie hat mit Ihnen unser Land würdig vertreten. Die große Leistung, mit Geradlinigkeit und Mut Ihrer Familie den Ansprüchen der Öffentlichkeit zum Trotz ein Zuhause zu schaffen, hat mich tief beeindruckt", schrieb Glos am Donnerstag an Kohl.

Goppel: Tod von Hannelore Kohl ist ein großer Verlust

CSU-Generalsekretär Thomas Goppel hat den Tod von Hannelore Kohl, der Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Kohl, als großen Verlust bezeichnet. Goppel sagte am Donnerstag in München, für große Figuren der Zeitgeschichte wie Kohl sei es wichtig, dass sie auch einen stillen Teil haben. Wie groß dieser Anteil Hannelore Kohls war, merke man erst bei dessen Verlust.

CDU-Regierungschef Vogel bestürzt

Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) hat den Tod von Hannelore Kohl mit Bestürzung aufgenommen. Noch am Wochenende sei er mit ihr zusammengetroffen, sagte Vogel am Donnerstag in Krakau (Polen). Er habe gewusst, dass sie sehr schwer krank gewesen sei. Dass sie aber so schnell gestorben sei, könne niemand fassen.

Böhr (CDU): Trauer um eine großartige Frau

Der Landesvorsitzende von Helmut Kohls CDU- Heimatverband Rheinland-Pfalz, Christoph Böhr, hat sich "bestürzt und fassungslos" zum Tod von Hannelore Kohl geäußert. "Wir haben eine großartige Frau verloren, die über viele Jahrzehnte hinweg Herausragendes für die Menschen in Deutschland geleistet hat." Die CDU Rheinland-Pfalz trauere mit Helmut Kohl und seiner Familie. dpa

Gorbatschow lobt verstorbene Hannelore Kohl als "wunderbare Frau"

Der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat die verstorbene Hannelore Kohl als "wunderbare Frau" gelobt. "Das Gefühl des Verlustes spüren alle mit Dir gemeinsam, denen es vergönnt war, diese wunderbare Frau kennen zu lernen", schrieb Gorbatschow in einem Kondolenzschreiben an Altbundeskanzler Helmut Kohl am Donnerstag, wie die Agentur Interfax meldete. Kohl hatte im August 1999 an der Beerdigung von Gorbatschows Frau Raissa in Moskau teilgenommen. Seit den Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 gelten beide Politiker als Freunde. Auch der ebenfalls mit Kohl befreundete frühere russische Präsident Boris Jelzin schickte ein Beileidstelegramm an den Altbundeskanzler.

(RPO Archiv)
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