Aachen Promi-Parade bei der CHIO-Eröffnung

Aachen · Stargäste wie die Schauspielerinnen Veronica Ferres und die Französin Isabelle Huppert sorgten gestern Abend bei der Eröffnung des Pferdesportturniers CHIO in Aachen für Glamour. Auch die Feier überzeugte.

Den ersten Beifall, einen richtig schönen, spontanen, herzlichen, gibt es schon vor der Eröffnung des Aachener Pferdesport-Turniers CHIO. Da erscheinen edle, schön besternte Limousinen im Parcours. Es sind Autos aus vergangenen Jahrzehnten, denen man verzeiht, dass sie ohne diese grüne Plakette auf diesem grünen Rasen dahingleiten. Dann folgen die ersten Pferde und Kutschen, die ersten edlen Ehrengäste charmanter Provenienz: Veronica Ferres, die Schauspielerin, und Isabell Werth, eine der tatsächlichen Hauptdarstellerinnen dieses Turniers. "Die Ferres" ehrt die Siegerinnen und Sieger im Wettbewerb "Das silberne Pferd" für herausragende journalistische Beiträge zum Thema Reitsport. Und da steht sie elegant im schwarzen Abendkleid mit beigefarbener Stola vor der Ehrentribüne, die erfolgreichste Dressurreiterin dieses Planeten: Isabell Werth. Sie erhält das "Silberne Pferd" in der Kategorie "Herausragende Persönlichkeit". Verdient. Endlich. Bejubelt.

So wie Ministerpräsident Armin Laschet, der als "Öcher Jong" begrüßt und beklatscht wird. Wie die Hälfte seines Landeskabinetts: So viele NRW-Minister waren hier noch nie. Und ansonsten sowieso: ausverkauft. Aber wo ist eigentlich das niederländische Königspaar? So weit hätten es Willem-Alexander und seine Frau Máxima ja nicht gehabt bis nach Aachen. Offiziell gibt es dazu keine Verlautbarung. Die Familie weilt wohl im Sommerurlaub. Stattdessen hat das Königshaus Prinzessin Margarita, eine Nichte der ehemaligen Königin Beatrix, zur Eröffnungsfeier in die Soers geschickt. Nun gut. An diesem Tag müssen wohl andere Prominente im Blitzlichtgewitter herhalten.

Eine Französin zum Beispiel. Isabelle Huppert, eine Galionsfigur des französischen Kinos, verkörpert an diesem Abend ein bisschen Cannes und Côte d'Azur in der Aachener Soers. Huppert, 64, im rosa Hosenanzug, mit kleiner Handtasche am Arm und goldenen Kreolen an den Ohren, gibt sich schüchtern. "Klar, ich mag Pferde", sagt sie ein wenig zurückhaltend. Veronica Ferres ist da schon nahbarer. Die 52-Jährige ist eine ausgewiesene Pferdenärrin. "Mein Onkel hatte einen Reitstall bei uns gegenüber. Ich konnte gerade laufen, da saß ich schon auf dem Pferd", erzählt sie.

Moderator Bernd Büttgens, im Niederländischen gut zu Hause, spricht trotz aller gepflegten Rivalitäten von niederländisch-deutscher "Zuneigung". Die Eröffnungsfeier sendet Signale dieses freundschaftlichen Dialogs aus. Ludger Beerbaum und Jeroen Dubbeldam reden launig über den ewigen niederländisch-deutschen Konkurrenzkampf, beide sind witzig, humorvoll und voller Respekt.

200 Pferde, 800 Menschen: Eine große Show ist die Eröffnung beim Weltfest des Pferdesports - spektakulär, originell und mit einem Augenzwinkern. Der Top-Pferdesport ist mit einer Top-Auftaktfeier gestartet, mit rasantem Tempo, ohne Pausen, keine Sekunde Langeweile. Die Basis dafür sind viele Mitwirkende, vor allem natürlich auch der Esprit der inszenierenden Autoren dieses Abends. Es sind die abwechslungsreiche und vielseitige Moderation von Bernd Büttgens, dem Sprecher der Stadt Aachen, und die exzellente Leistung von Uwe Brandt, einem immer wieder überraschenden, ideensprühenden Regisseur. Das muss man können. Er kann es.

(RP)
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