Titel hätte ihm zum 18. Geburtstag zugestanden Prinz William verzichtet vorerst auf "Königliche Hoheit"

London (dpa). Prinz William, Sohn des britischen Thronfolgers Prinz Charles und als solcher ebenfalls künftiger König, hat bis auf weiteres auf den Titel "Königliche Hoheit" verzichtet. Dieser Titel hätte ihm zu seinem 18. Geburtstag am Mittwoch zugestanden. Ein Sprecher von St. James's Palace sagte am Freitagabend in London, William habe diese Frage mit seinem Vater besprochen. Dieser und die Königin hätten zugestimmt, dass William erst zur "Königlichen Hoheit" werden soll, wenn er selbständig offiziellen Verpflichtungen nachkommt.

"William möchte vorerst nicht Königliche Hoheit genannt werden", sagte der Sprecher. Er fühle sich am wohlsten, wenn er einfach bei seinem Vornamen genannte werde. Da er nach dem bevorstehenden Schulabschluss in Eton zunächst ein Jahr "aussetzen" und anschließend Kunstgeschichte studieren möchte, wird damit gerechnet, dass der Prinz frühestens im Alter von 23 Jahren nach Ende des Studiums seinen vollen Titel annimmt. Zwar ist er streng genommen schon seit Geburt "Königliche Hoheit" (HRH - His Royal Highness), doch "ruht" dieser Titel im Hause Windsor bis zur Volljährigkeit.

Williams Entscheidung bedeutet, auch dass die Hofbediensteten ihn nicht als "Sir", sondern schlicht als William anreden. Auch ist niemand gehalten, sich vor ihm zu verbeugen oder einen Hofknicks zu machen, obwohl dies inzwischen auch von anderen führenden Mitgliedern der königlichen Familie nicht erwartet wird. Williams Mutter, die 1997 tödlich verunglückte Prinzessin Diana, verlor nach der Scheidung von Charles den Titel und die Anrede "Königliche Hoheit", blieb jedoch Prinzessin von Wales.

Lord Wakeham, der Vorsitzende des britischen Presserates, forderte am Freitag die Medien auf, dem jungen Mann auch weiterhin ein ungestörtes Privatleben zuzubilligen. Die größte Boulevardzeitung "The Sun" sicherte William zu, ihn während der Studienzeit nicht journalistisch zu verfolgen.

(RPO Archiv)
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