Zementfirma wollte Suchaktion sponsern Polizei stellt Löwenjagd in Brandenburg ein

Schenkendorf (dpa). Nach stundenlanger Löwenjagd im brandenburgischen Schenkendorf hat die Polizei am Mittwoch die Suche nach der Raubkatze eingestellt. Die Beamten waren alarmiert worden, nachdem eine Frau und ein Junge in einem Waldgebiet das exotische Tier gesehen haben wollten.

Trotz der umfangreichen Suchaktion mit rund 50 Polizisten, 15 Feuerwehrleuten, einem Jäger und einem Tierarzt sowie dem Einsatz von zwei Hubschraubern konnte das Raubtier nicht aufgespürt werden, sagte Polizeisprecher Geert Piorkowski der dpa. Die Frau und der Junge hatten das Tier am Vormittag unabhängig voneinander gesehen und die Polizei verständigt.

Keine Fußspuren eines Raubtiers

Ob es sich dabei tatsächlich um einen Löwen handelte, konnte im Laufe des Tages nicht geklärt werden. "Wir haben in dem unübersichtlichen Gelände Spuren von Wildschweinen und Hunden entdeckt, aber nichts, was auf ein Raubtier hindeutet", sagte Piorkowski. Auch fehle niemandem - weder einem nahen Zirkus noch Tierheimen - ein Löwe. "Das Fragezeichen, ob es wirklich ein Löwe war, wird immer größer", meinte Piorkowski.

Der Großeinsatz sorgte auch weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus für Aufregung. Eine Heidelberger Zementfirma, die den Löwen in ihrem Logo führt, hat nach Auskunft von Piorkowski das Angebot gemacht, die Kosten für die Such- und Bergungsarbeiten zu übernehmen. "Aber nur unter der Bedingung, dass wir wirklich einen Löwen entdecken und ihn dann nicht erschießen lassen." Erst vor kurzem war eine Panterjagd in Oberbayern ohne jeden Erfolg geblieben.

(RPO Archiv)
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