Köln Pockenalarm bei den Elefanten im Kölner Zoo

Köln · Im Kölner Zoo grassieren die Pocken. Mindestens zwei der 13 Elefanten haben sich mit dem Virus infiziert. Es könnte sein, dass noch andere Dickhäuter krank sind. Mitte vergangener Woche fielen den Pflegern die Pusteln bei Maha Kumari und Tong Koon auf. Jetzt gab es die Bestätigung durch das diagnostische Labor. "Die Hautveränderungen zeigen sich zunächst auf den Schleimhäuten, also am Gaumen, auf den Lippen und der Zunge", sagt Zootierarzt Olaf Behlert. Später seien sie auch auf der Haut zu sehen. Der Krankheitsverlauf sei ähnlich wie beim Menschen, "manche kommen damit gut klar, andere nicht", so der Tierarzt. Den Kölner Elefanten gehe es so weit gut, einige Pocken heilten schon wieder ab. Problematisch würde es, wenn sie auf die Hornsohlen und -nägel übergingen. "Dann könnten die Tiere nicht mal mehr stehen", sagt Behlert.

Wegen der Ansteckungsgefahr für den Menschen wurde das Elefantenhaus für Besucher zunächst für vier Wochen geschlossen. Eine Übertragung von Tier auf Mensch könne nur durch direkten Kontakt erfolgen. Die Maßnahme sei aber notwendig, da Pocken bei Menschen 1979 für ausgerottet erklärt wurden und der Anteil der nicht geimpften Menschen seitdem zunimmt. Auch bei Elefanten seien die Pocken eher selten. Behlert selbst habe einen ähnlichen Fall zuletzt vor 20 Jahren bei einem Zirkuselefanten in Köln erlebt. Als Überträger von Tierpocken gelten etwa Mäuse. Durch verunreinigtes Futter kann das Virus übertragen werden.

(jeku)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort