Weltausstellung mit eigenem Knast Platz für 230 Kriminelle

Langenhagen (dpa) - Kleinkriminelle aus dem Umfeld der Weltausstellung sollen ihre Haftstrafe in einem eigenen Gefängnis verbüßen. Am Donnerstag stellte das niedersächsische Justizministerium das "Expogefängnis" in Langenhagen bei Hannover vor. Die neue Abteilung der Justizvollzugsanstalt Hannover bietet Platz für bis zu 230 Häftlinge

Mit internationaler "Kundschaft" wird gerechnet: Die rund 80 Vollzugsbediensteten beherrschen nach Angaben des JVA-Personalplaners Joachim Lieske eine Vielzahl von Fremdsprachen, darunter polnisch, rumänisch, russisch und arabisch. Für das "Expo-Gefängnis" waren drei Gebäude nahe des Flughafens Hannover für rund 17 Millionen Mark umgebaut und auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik gebracht worden. In drei Häusern werden Männer, in einem Frauen untergebracht. Geplant ist, die Zellen durch tagsüber geöffnete Türen zu "Wohngruppen" zusammenzufassen. Später sollen in Langenhagen vorwiegend Abschiebehäftlinge untergebracht werden. Eine so genannte Klärungsstelle in der JVA Hannover wird während der Expo feststellen, welche der festgenommenen Straftäter "kleine Fische" sind und nach Langenhagen kommen. Als Beispiel nannte Buckup Handtaschenräuber. Zur Weltausstellung rechnet die Polizei in Hannover mit einem drastischen Anstieg leichter Straftaten. Zusätzliche Staatsanwälte und Haftrichter sollen für reibungslose Verfahren sorgen. "Es wird viele beschleunigte Verfahren geben, die nur einen Tag dauern", sagte der Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums, Michael Buckup.

(RPO Archiv)
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