Besitzer muss Vogel abgeben Plappernder Papagei "Cora" vor Gericht: "Jaja!"

Düsseldorf (rpo). Ein plappernder Papagei namens "Cora" hat am Donnerstag in Düsseldorf als "Zeuge" in eigener Sache vor dem Amtsgericht "ausgesagt". Das Gericht hatte den Vogel samt Besitzer vorgeladen, weil er Stein des Anstoßes in einem jahrelangen Nachbarschaftsstreit ist. Laut und deutlich stellte sich der sprechende Vogel mit seinem Namen dem Amtsrichter Dirk Kruse vor.

Der charmante Auftritt nutzte wenig - "Cora" konnte den Richter auch durch elegantes Wackeln auf seiner Käfigstange und freundliches Lachen Richtung Richterbank nicht becircen: Sein Besitzer - ein Arzt - muss 100 Euro Bußgeld bezahlen und den Vogel weggeben.

Die Nachbarn des stimmgewaltigen Vogels hatten sich über "unerträglichen Lärm" und lautes Geschrei beschwert und mehrmals Anzeige erstattet. Sie führten Lärmprotokolle und hatten die närrischen Laute der Amazonen-Art sogar mit einem Diktiergerät aufgenommen. Eine Nachbarin präsentierte gar ein ärztliches Attest mit dem Verdacht auf einen psychischen Schaden durch den Vogellärm.

"Cora" könne die Lautstärke eines knatternden Mopeds erreichen, sagte ein Sachverständiger. "Die hochfrequenten Laute durchdringen Hauswände", berichtete der Biologe - und "Cora" quittierte dessen Aussage mit einem trockenen "Jaja", um dann Damen beim Verlassen des Gerichtssaales keck hinterherzupfeifen.

Als Richter Kruse dem 47-jährigen Arzt empfiehlt, das Tier wegzugeben, versteckt "Cora" den Kopf unter dem Flügel. Zum Abschied flötete der Vogel noch eifrig in die Mikrofone der zahlreichen Journalisten.

(RPO Archiv)
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