Einsatz im Schwarzwald Polizei sucht mit Großaufgebot nach bewaffnetem Mann

Oppenau · Vier geraubte Dienstwaffen, der Täter im dichten Wald verschwunden: Die Polizei in Baden-Württemberg will am Mittag über die Lage informieren. Das Schwarzwaldstädtchen Oppenau öffnet unterdessen wieder seine Schulen.

 Polizisten eines SEK sitzen in einem Hubschrauber. Damit sucht man den Flüchtigen.

Polizisten eines SEK sitzen in einem Hubschrauber. Damit sucht man den Flüchtigen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die Polizei sucht weiter nach dem 31-Jährigen, der vier Polizisten in Oppenau im Schwarzwald bedroht und ihnen ihre Waffen abgenommen hatte. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen die Öffentlichkeit in einem Pressegespräch am heutigen Dienstag um 14 Uhr über die aktuelle Lage informieren.

Die Schulen in Oppenau sollen unterdessen wieder öffnen, nachdem sie am Montag geschlossen waren. „Der Ort soll wieder zur Normalität zurückfinden“, sagte Bürgermeister Uwe Gaiser am Montagabend. Mit der Polizei sei ein Sicherheitskonzept abgestimmt worden. Eltern dürften aber selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken wollten oder nicht.

Der 31-Jährige ohne festen Wohnsitz war nach der Tat am Sonntagmorgen in den Wald geflüchtet. Mit einem Großaufgebot durchkämmte die Polizei am Montag die Gegend um Oppenau im Ortenaukreis. Unter anderem waren eine Spezialeinheit, eine Hundestaffel und Hubschrauber an der Suche beteiligt. Die Polizei forderte die Menschen in Oppenau auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Eine Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Offenburg erließ einen Untersuchungshaftbefehl unter anderem wegen des dringenden Verdachts der besonders schweren räuberischen Erpressung.

Die Großfahndung brachte sehr viel Unruhe in das Schwarzwaldstädtchen mit knapp 4800 Einwohnern. Ein Sportplatz am Ortsrand diente am Montag als Hubschrauberlandeplatz und als Basis für den Polizeieinsatz. Die Deutsche Flugsicherung sperrte den Luftraum über der Gemeinde.

Die Polizisten hatten den Mann am Sonntagmorgen in einer Hütte am Waldrand kontrolliert. „Er war zu Beginn sehr kooperativ, was bedeutet, dass es für die Kollegen völlig unvorhersehbar war, dass er plötzlich eine Waffe zieht und alle vier in einen Lauf schauen mit gespanntem Bügel“, sagte Polizeisprecher Yannik Hilger. Die Beamten mussten den Angaben zufolge ihre Pistolen auf den Boden legen. Anschließend flüchtete der 31-Jährige den Angaben zufolge mit den Dienstwaffen in den Wald.

Der Gesuchte ist im Dorf bekannt, wie mehrere Bewohner berichten. Sie beschreiben ihn als Einzelgänger. Laut Polizei war der Gesuchte schon mehrfach mit der Polizei in Konflikt geraten, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Die Polizei geht davon aus, dass er sich in den Wäldern rund um die Stadt sehr gut auskennt. Derzeit gebe es keine Hinweise auf eine „politische Verstrickung“ oder Helfer des Mannes, teilte die Polizei mit.

(peng/juw/dpa)
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