14-jähriger Junge war eine Woche verschwunden Opfer von Missbrauchs-Priester wieder aufgetaucht

Frankfurt/Main (rpo). Der Junge, der von einem katholischen Prister aus Mainz missbraucht worden sein soll, ist wieder aufgetaucht. Der 14-Jährige war nach Bekanntwerden der Tat vor einer Woche von zu Hause ausgerissen.

Er sei in der Obhut des Frankfurter Jugendamtes, bestätigte die Behörde am Dienstag. Der Junge befinde sich in einer Jugendhilfeeinrichtung. Die "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen" in Siershahn im Westerwaldkreis hatte mitgeteilt, Mitglieder der Organisation hätten den Jungen am Montagabend gefunden.

Wo sich der Junge eine Woche lang aufhielt und warum er verschwand, ist unklar. Das Jugendamt und die Initiative machten darüber keine Angaben. Der Junge wurde seit Montag vor einer Woche vermisst. Der 14-Jährige soll von einem inzwischen beurlaubten Pfarrer aus Rüsselsheim sexuell missbraucht worden sein. Der 47 Jahre alte Priester hatte die Betreuung des Jungen übernommen, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vor einer Woche berichtete. Gegen den Pfarrer ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft in Darmstadt. Die Behörde hatte am Montag aber vor einer Vorverurteilung des Rüsselsheimer Pfarrers gewarnt. Nach den bisherigen Ermittlungen befinde sich der Verdachtsfall auf einer sehr niedrigen strafrechtlich relevanten Stufe.

Die katholische Kirche in Deutschland wird derzeit von mehreren Kindesmissbrauchs-Vorwürfen gegen Priester erschüttert. Der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hatte am Montag erklärt, er erwarte neue Missbrauchs- Vorwürfe. "Nüchtern betrachtet muss man wohl mit weiteren Enthüllungen dieser Art rechnen", sagte er. Die Missbrauchs-Vorwürfe träfen die katholische Kirche in Deutschland ähnlich wie in den USA "ins Mark".

(RPO Archiv)
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