Nachbarin sagt im NSU-Prozess aus Zschäpe wurde für Prostituierte gehalten
München · Eine rote Lampe im Wohnungsfenster der Zwickauer Terrorzelle um Beate Zschäpe sorgte für Verwirrung in der Nachbarschaft.

Zahlen und Fakten zum NSU-Prozess
"Wir haben am Anfang immer gedacht, die arbeitet in 'nem anderen Bereich", sagte eine Nachbarin am Dienstag als Zeugin im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München. Sie habe an das Motto gedacht: "So, der nächste kann kommen."
Kurz nach der Explosion in der Wohnung der "Zwickauer Zelle" hat eine Zeugin Beate Zschäpe zudem mit zwei Katzenkörben in der Hand weglaufen sehen. Das schilderte eine junge Frau im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München. Zschäpe habe einen roten Mantel angehabt und sei in schnellem Laufschritt weggegangen. "In jeder Hand eine Katzenbox, mehr habe ich nicht gesehen", berichtete die 18-Jährige. Dann habe sie die Feuerwehr alarmiert.
Zschäpe soll nach dem Tod ihrer mutmaßlichen Terror-Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die gemeinsame Wohnung in Zwickau angezündet haben. Ihr wird auch Mordversuch vorgeworfen, weil sie den Tod einer 89-Jährigen in der Nachbarwohnung sowie zweier Handwerker in Kauf genommen habe. Die 18-Jährige wohnte direkt gegenüber; die 89-Jährige ist ihre Urgroßtante. Die betagte Dame habe zunächst nichts von der Explosion mitbekommen und sei schließlich von einer Nichte aus dem Haus gebracht worden, berichtete sie.