Es ist der erste Tag im NSU-Prozess vor dem OLG München. Die Angeklagte Beate Zschäpe wird unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in den Gerichtssaal geführt.

Sie trägt eine weiße Bluse und einen schwarzen Blazer. Die Arme trägt sie vor der Brust verschränkt, sie meidet die Kameras.

Ein verkniffenes Lächeln umspielt ihre Lippen. Zschäpe kann sich entgegen eines Berichts frei bewegen.
Der "NDR" hatte gemeldet, die Angeklagte werde in Hand- und Fußfesseln den Richtern vorgeführt.

Das Interesse an Zschäpe ist groß. Es sind die ersten Bilder von ihr, seit den Fahndungsfotos der Polizei.

Zschäpe betrachtet ihre Fingernägel.

Zschäpe dreht sich demonstrativ von den Journalisten weg, den Blick hält sie gesenkt. Schnell werden sich ihre Anwälte um sie scharen.

Das sind die Rechtsanwälte von Beate Zschäpe: Anja Sturm (l-r), Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl.

Lächelnd scharen sich die Verteidiger um die Angeklagte. Sie scheinen ihr zuzusprechen. Kurz nach Beginn des Verfahrens reichen sie einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter ein.

In dem Verfahren, das als einer der bedeutendsten Strafprozesse der vergangenen Jahrzehnte gilt, muss sich die mutmaßliche Rechtsterroristin wegen Mittäterschaft bei zehn Morden verantworten. Vier weiteren Angeklagten wird Unterstützung des NSU beziehungsweise Beihilfe zu dessen Taten vorgeworfen.

Die 38-Jährige hatte bereits vor Wochen angekündigt, in dem Prozess nicht aussagen zu wollen.

Zschäpe war in einem gepanzerten Wagen zum Gericht gefahren worden.

Ein erstes Bild von ihr gab es dann, als sie am Morgen unter Polizeischutz in das Gerichtsgebäude geführt wurde.