Gericht geht von anderthalb Jahren Dauer aus Nochmal 113 Termine im NSU-Prozess

München · Der Prozess um die Mordserie der Neonazi-Gruppe NSU wird sich nach Einschätzung des Münchner Oberlandesgerichts noch mindestens anderthalb Jahre hinziehen.

Zahlen und Fakten zum NSU-Prozess
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Foto: dpa, kne lof sja fdt

Das Gericht beraumte am Donnerstag weitere 113 Verhandlungstage an. Damit sind derzeit noch mehr als 160 Termine bis Ende des kommenden Jahres geplant. Die Aufklärung der Taten gestaltet sich mühsam, unter anderem weil sich mehrere Angeklagte in den knapp 30 Sitzungen seit Prozessbeginn Anfang Mai nicht zu den Vorwürfen äußern wollten.

Bereits früher hatte sich abgezeichnet, dass der international beachtete Prozess um zehn Morde und mindestens zwei Bombenschläge mit ausländerfeindlichem Hintergrund die Justiz lange beschäftigen wird.

Vor Gericht stehen die 38-jährige Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer der Gruppe, die sich Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) nannte. Zschäpe ist die einzige Überlebende des Trios, das laut Bundesanwaltschaft bis zu seiner Enttarnung 2011 mehr als zehn Jahre lang mordend und raubend durch Deutschland gezogen sein soll. Zwei Gefährten Zschäpes hatten sich angesichts ihrer bevorstehenden Festnahme das Leben genommen.

(REU)
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