Düsseldorf NRW-Familienministerin lädt die "Mitgliederinnen" ein

Düsseldorf · Geschlechtermäßig hyperkorrekt wollte sich die 35-jährige SPD-Politikerin Christina Kampmann ausdrücken. Doch mit ihrer Einladung zum Gedankenaustausch bei einem gemeinsamen Abendessen schoss die neue NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport wohl übers Ziel hinaus. Ihr Schreiben richtete sich an "An die Mitglieder/-innen" der entsprechenden Landtagsausschüsse.

Der sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Holger Müller, der diese Einladung ebenfalls erhielt, musste zwar aus Termingründen absagen, konnte sich aber eine bissige Bemerkung nicht verkneifen: Ihn irritiere die Anrede "Mitglieder/-innen". Das Wort Mitglied sei sächlich. Wenn man aus dem sächlichen eine weibliche Form ableiten würde, müsste es ,die Mitgliedin' heißen", in der Mehrzahl also die "Mitgliedinnen". Dies wiederum setze voraus, dass es sich nicht "das", sondern "der Mitglied" handle. "Das ist mir nicht bekannt", wandte Müller ein.

Prompt kam anderntags eine neue Einladung aus Kampmanns Ministerium, diesmal gerichtet "An die Mitglieder der Ausschüsse". Zugleich wurde darum gebeten, die Einladungsschreiben auszutauschen; beim ersten Mal habe sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

Jetzt mutmaßt die Pressestelle der CDU-Fraktion, dass es sich auch um eine "Fehlerteufelin" gehandelt haben könnte.

(hüw)
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