Nach dem Rücktritt von Franz Müntefering überdenkt CSU-Chef Edmund Stoiber seine Pläne und will nun doch nicht mehr als Wirtschaftsminister nach Berlin gehen. Stoiber arbeitet als Ministerpräsident in Bayern weiter.

Entgegen dem Willen des deutschen Volkes entschließen sich SPD und CDU während ihrer Koalitionsverhandlungen darauf, die Mehrwertsteeuer von 16 auf 19 Prozent zu erhöhen.

Die Unruhen in Frankreich weiten sich aus. Neben Paris gehen nun landesweit Jugendliche auf die Straßen und randalieren. Staatspräsident Jacque Chirac bewirkt ein Notstandsgesetzt, das Ausgeh- und Versammlungsverbote ermöglicht und der Polizei mehr Handlungsmöglichkeiten gibt. Der Notstand gilt für zwölf Tage.

Auch im vierten Wahlgang scheitert Lothar Bisky bei der Wahl zum stellvertretenden Bundestagspräsidenten. Das der Linkspartei zustehende Amt bleibt zunächst vakant.

Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU werden abgeschlossen. Unter dem Motto Gemeinsam für Deutschland - mit Mut und Menschlichkeit" wollen die beiden großen Volksparteie das Land wieder in die europäische Spitze führen. Vor allem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit steht im Vordergrund der Regierung.

Eine geplante Bildungsreform ruft in Madrid mehr als eine Million Demonstranten auf den Plan. In Spanien soll das Pflichtfach Religion in Schulen abgeschafft werden.

100 Tonnen giftiges Benzol fließen nach einer Explosion in einer chinesischen Chemiefabrik in den Fluss Songhua. Zwei Wochen lang wird die Wasserversorgung für vier Millionen Menschen eingestellt.

Die Bundeswehr trauert: In Kabul kommt bei einem Selbstmordanschlag ein deutscher Soldat ums Leben, ein zweiter wird schwer verletzt.

Am Bodensee wird ein Landwirt verdächtigt, das Trinkwasser für weite Teile Baden-Württembergs vergiftet haben zu wollen. Der Mann soll mindestens zwölf offene Kanister Pflanzenschutzmittel an einer Trinkwasserentnahmestelle im See versteckt haben.

Die SPD bekommt eine neue Führung. Auf ihrem Parteitag stimmen 99,4 Prozent für Matthias Platzeck als neuen Vorsitzenden. Zu den Stellvertretern des brandenburgischen Ministerpräsidenten werden Peer Steinbrück, Bärbel Dieckmann und Elke Ferner gewählt.

Der scheidende Bundeskanzler Gehard Schröder wird in Berlin mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet.

Mehrere tausend Menschen demonstrieren in Hitzacker an der Elbe gegen den neunten Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben.

Ariel Scharon, Ministerpräsident Israels, erklärt seinen Austritt aus dem Likud-Block. Scharon will mit einer neuen Partei bei der Wahl im März antreten.

Im deutschen Bundestag ereignet sich am 22. November etwas historisches. Angela Merkel wird zur ersten Bundeskanzlerin gewählt. Die CDU-Politikerin erhält 397 der 612 abgegebenen Stimmen. Bei zwölf Enthaltungen erhielt Merkel 202 Gegenstimmen. Mindestens 51 ihrer Parteifreunde müssen sich gegen Merkel gestellt haben. Gleichzeitig berief Bundesprösident Horst Köhler die 15 neuen Minister.

Das Wetterchaos legt die Stromversorgung im Münsterland lahm. Nach schwerem Schneefall sind 250.000 Menschen ohne Strom. Die Autobahnen in Nordwestdeutschland sind verstopft, ganze Strommasten brechen zusammen.

Im Irak ist erstmals eine deutsche Bürgerin entführt worden. Susanne Osthoff und ihr Fahrer werden am 25. November von unbekannten Geiselnehmern verschleppt. Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert die Entführer auf, die 43-jährige Archäologin freizulassen.

Der Fleischskandal in Deutschland weitet aus. Die Bundesregierung bringt ein Paket von Sofortmaßnahmen auf den Weg, um Verbraucher vor dem Verzehr des "Gammelfleischs" zu schützen. Schärfere Kontrollen sollen das abgelaufene Fleisch aus dem Verkehr ziehen.