Gründe für einen eigenen Vorrat gibt es einige: Schneechaos, Überschwemmung, ein länger anhaltender Stromausfall oder ein Lockdown: Vorräte im Haus zu haben, ist kein neuer Ratschlag im Katastrophenschutz. Das Bundesministerium für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt dafür Ratschläge.

Hier folgen einige Tipps, wie Sie ihren Vorrat am besten ausstatten und was auf jeden Fall gelagert werden sollte.

Nahrung

Essen und Trinken für 10 Tage

Sich mit Nahrung und Trinken für rund zehn Tage abzudecken, sollte laut Bundesamt ausreichen, um auch schwierige Situationen zu überbrücken. Bis dahin sollte staatliche Hilfe eingetroffen oder die Notsituation vorüber sein.

Ob nun aber für zehn Tage, für mehr oder weniger bevorratet wird, ist jedem selbst überlassen. Grundsätzlich gilt: Auch nur ein bisschen Vorrat ist besser als kein Vorrat.

Nahrung

Zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag

 Während Menschen bis zu drei Wochen ohne Nahrung überleben können, sind es nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Leitungswasser ausfällt, gering, dennoch wird dazu geraten, besonders Getränke auf Vorrat zu halten. Darunter fällt sowohl (Mineral-)Wasser also auch Fruchtsäfte im Tetra-Pack oder in der Glasflasche. Bei einem 10-Tages-Vorrat ist mit knapp 20 Litern pro Person zu rechnen.

Nahrung

2200 Kilokalorien pro Person und Tag

Bei der Bevorratung sollte auch auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Größere Mengen eines einzelnen Produktes als Vorrat anzulegen, ist nicht zu empfehlen. Pro Person sollte also mit insgesamt 4,9 Kilogramm Nahrung für diesen Zeitraum gerechnet werden.

Nahrung

Allergien, Unverträglichkeiten oder besondere Bedarfe berücksichtigen

 Nicht nur die Haltbarkeit des Vorrats ist wichtig, sondern auch persönliche Vorlieben oder besondere Bedarfe wie Babynahrung. Beim Vorrat-Zusammenstellen gilt nicht etwa „das brauche ich hoffentlich nie“, viel mehr sollte ein „lebender Vorrat“ zusammengestellt werden.

Nahrung

Der „lebende Vorrat“ - nach und nach kaufen

Um das Bevorraten zu vereinfachen, kann man den Prozess in den alltäglichen Lebensmittelverbrauch integrieren. So werden die Produkte immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Ältere Lebensmittel werden zuerst verbraucht, neu gekaufte Vorräte kommen nach hinten ins Regal.

Genauso muss der Vorrat nicht auf einen Schlag angelegt werden. Um das Hamstern zu vermeiden, wäre es einfacher, beim wöchentlichen Einkauf eine zusätzliche Packung eines länger haltbaren Produkts zu kaufen.

Neben einer luftdichten Verpackung sollte auf eine kühle, trockene und dunkele Lagerung geachtet werden.

Nahrung

Die Haustiere nicht vergessen

 Auch auf die Bedürfnisse der Haustiere sollte geachtet werden. Gibt es ausreichend Futter, Einstreu, Medikamente, …?

Nahrung

Diese Nahrungsmittel lassen sich gut lagern:

Nudeln, Reis und Kartoffeln, Knäckebrot, Zwieback oder eingeschweißtes Brot, Mehl, Zucker, Erbsen und Möhren, Bohnen, Mais und Tomaten in Glas- oder Metallkonserven, Pfirsiche, Aprikosen oder Kirschen aus der Dose, frisches Obst (Äpfel und Nüsse), Eier, H-Milch und H-Sahne, Soja-Pudding, Tiefkühlspinat, Honig, Marmelade, Brühe, Mayonnaise, Ketchup, Senf, Dosensuppen, eingeschweißte Gnocchi oder Ravioli, Sonnenblumenöl und Olivenöl, Margarine, Essig, Wein und Bier, Kaffee und Tee (auch Instant-Produkte), Müsli/Müsli-Riegel

Medikamente/Hygiene

Gut gesichert

In einem abschließbaren Schrank oder Fach ist die Hausapotheke bestens aufbewahrt. Wenn sie hoch hängt, können auch keine Kinder an die Medikamente gelangen.

Auch Medikamente sollten kühl und trocken gelagert werden. Oft ist das Badezimmer nicht der beste Platz. 

Medikamente/Hygiene

Was in die Hausapotheke gehört:

Persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente, Schmerz- und fiebersenkende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand, Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen, Fieberthermometer, Splitterpinzette, Hautdesinfektionsmittel, Wunddesinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Atemschutzmaske, Verbandsmaterial

Medikamente/Hygiene

Auf die Haltbarkeit achten

Abgelaufene Medikamente können gefährlich sein, wenn sie das Haltbarkeitsdatum überschritten haben. Daher sollte die hauseigene Apotheke regelmäßig kontrolliert, aussortiert und aufgefüllt werden. Abgelaufene Medikamente können im Hausmüll entsorgt werden.

Medikamente/Hygiene

Wasser sammeln

Sollte sich ankündigen, dass Wasser länger ausbleibt, etwa wegen Bauarbeiten oder bei einem Stromausfall, sollte das restliche Wasser in allen verfügbaren größeren Gefäßen (Badewanne, Waschbecken, Eimer, Kanister, …) gesammelt werden. Hier sollte auch an Wasser für die Toilettenspülung geachtet werden.

Medikamente/Hygiene

Sparsam mit Wasser umgehen

Alternative Reinigungsmittel wie Trockenshampoo oder Handwaschpasten benötigen wenig oder kein Wasser, für die Handreinigung gibt es Feucht- oder Desinfektionstücher und beim Putzen kann auf Haushaltspapier oder auf feuchte Putztücher zurückgegriffen werden.

Medikamente/Hygiene

Entkeimungsmittel

Brauchwasser kann länger haltbar sein. Dafür gibt es Entkeimungsmittel, das im Camping- oder Outdoorhandel gekauft werden kann.

Medikamente/Hygiene

Diese Hygieneartikel sollten vorrätig sein:

Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Zahnbürste, Feuchttücher, Desinfektionstücher, Toiletten- und Haushaltspapier, Müllbeutel, Haushaltshandschuhe, Desinfektionsmittel

Dokumente

Im Original (Familienurkunden wie Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) beziehungsweise das Stammbuch.

Im Original oder als beglaubigte Kopie (Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen, Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide, Zeugnisse, Verträge und Änderungsverträge, Testament, Patientenverfügung und Vollmacht)

Als Kopie (Personalausweis, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugpapiere, Impfpass, Grundbuchauszüge, Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, Meldenachweise der Arbeitsämter, Rechnungen mit offenen Zahlungsansprüchen, Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen)

Im Notfall informiert bleiben

Radio

Es gibt Situationen, in denen es besonders wichtig ist, aktuelle Meldungen verfolgen zu können. Beispielsweise, wenn starke Schneefälle oder Hochwasser Teile der Bevölkerung von der Außenwelt abschneiden oder bei einem großflächigen Stromausfall. Falls der Strom ausfallen sollte, bleibt oftmals das Radio als Informationsquelle übrig.

Daher sollte bestenfalls ein Batterie-, Kurbel- oder Autoradio vorbereitet sein.

Im Notfall informiert bleiben

Apps

Die Warn-App „Nina“ schickt wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand auf das Smartphone.

Checkliste:

Auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es eine Checkliste, auf der alles steht, was man für den Katastrophenfall benötigt.

Hier geht es zur Internetseite