Entlastung von hohen Kosten Niederlande stellen Energiepreisbremse vor

Den Haag · Nicht nur die Bundesregierung in Deutschland geht gegen die hohen Energiepreise vor - auch in den Niederlanden will die Regierung handeln. Eine Energiepreisbremse soll dort Abhilfe schaffen.

 Der Ministerpräsident der Niederlande Mark Rutte äußert sich bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz nach der Sitzung des Deutsch-Niederländischen Klimakabinetts im Bundeskanzleramt.

Der Ministerpräsident der Niederlande Mark Rutte äußert sich bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz nach der Sitzung des Deutsch-Niederländischen Klimakabinetts im Bundeskanzleramt.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die niederländische Regierung hat Einzelheiten ihrer geplanten Energiepreisbremse vorgelegt. Danach soll der Strompreis ab Januar bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Gas solle maximal 1,45 Euro pro Kubikmeter kosten, das entspricht je nach Brennwert in etwa 14,5 Cent pro Kilowattstunde, hieß es am Dienstag. Das solle bis zu einem Verbrauch von 1200 Kubikmetern Gas oder 2900 Kilowattstunden Strom gelten. Wer mehr verbrauche, müsse dafür den Marktpreis zahlen.

Damit will die Regierung nach eigenen Angaben sicherstellen, dass eine Familie mit durchschnittlichem Energieverbrauch dafür 2023 nicht mehr als 2500 Euro bezahlt. Im November und Dezember sollen alle Haushalte einen Rabatt von 190 Euro erhalten.

Zugleich kündigte das Kabinett ein Programm zur Entlastung kleiner und mittlerer Betriebe von hohen Energiekosten an. Diese sollen sich an Energieverbrauch und Umsatz orientieren. Viele Firmen könnten wegen der Natur ihres Geschäftsmodells hohe Energierechnungen nicht vermeiden und die Kosten dafür auch nicht unbegrenzt weitergeben, sagte Wirtschaftsministerin Micky Adriaansens. Deshalb wolle sie die Regierung gesondert unterstützen. Sie arbeite an einem System, das den EU-Regeln entspreche.

Während der Bekanntgabe traf sich Ministerpräsident Mark Rutte mit Bundeskanzler Olaf Scholz und weiteren Ministern beider Länder. Dabei sollte es auch um Schritte gegen die hohen Energiepreise gehen. Bundesklimaschutzminister Robert Habeck und sein niederländischer Kollege Rob Jetten sagten, Deutschland und die Niederlande prüften eine Zusammenarbeit bei der Markteinführung von Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.

(mzu/dpa)
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